Eileen 3v9
Datum: 14.03.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bynachtaktiv
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Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.
Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.
1 bis 6: Erstveröffentlichung 2006 bis 2007
7 bis 9: bislang unveröffentlicht
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Eileen [03] Turbulente Zeiten
"Wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, dich so eine lange Strecke alleine fahren zu lassen."
Eileen strich mit beiden Händen über das Lenkrad ihres nagelneuen Flitzers. "Du musst dir keine Sorgen machen, Tantchen! Ich pass gut auf mich auf! Und wenn ich angekommen bin, dann rufe ich dich sofort an", sagte Eileen, und küsste ihre Tante, die den Kopf durch das Seitenfenster steckte. Dann drehte Eileen den Zündschlüssel und legte den Gang ein. Der Kies der Auffahrt knirschte unter den Reifen und Eileen schob ihren Arm aus dem Seitenfenster, um ihrer Tante ein letztes Mal zuzuwinken.
*
Eileen bog auf die Autobahn ein, auf der zu dieser Tageszeit wenig Verkehr herrschte. Da sie über wenig Fahrpraxis verfügte, der Führerschein in ihrer Handtasche war immerhin noch druckfrisch, blieb sie fürs Erste auf der rechten Fahrspur, und setzte sich hinter ein Caravangespann, das mit Tempo 100 seinem Zielort entgegen fuhr.
Nach einiger Zeit begannen ihre Gedanken abzuschweifen. Sie freute sich Vanessa wieder zu sehen. ...
... Ausgerechnet Vanessa, mit der sie im Internat immer im Clinch gelegen hatte, entpuppte sich in Eileens größter Not als wahre Freundin. Wie viele Arbeitseinsätze hatte sie ihr abgenommen, und die Stunden, in denen Vanessa ohne ein Wort Eileens Hand gehalten hatte ... Unzählige waren es gewesen.
Der Morgen tauchte vor Eileens geistigem Auge auf, als sie zur Rektorin gerufen wurde. Mit flauem Gefühl stieg sie die Treppen zum Rektorat hoch, ahnte sie doch, was auf sie zukommen würde. Am Tag zuvor waren sie und Roswitha in einer eindeutigen Situation von einer der Nonnen erwischt worden. Das würde wieder viel Mecker geben, und eine saftige Strafe stand wohl auch an. Eileen klopfte an die Tür des Rektorats, die fast augenblicklich geöffnet wurde. Als sie eintrat, und mitten im Raum Onkel Heinz stehen sah, schnürte es ihr augenblicklich die Kehle zu. Es musste etwas Schreckliches passiert sein, und wenn Onkel Heinz es sich nicht nehmen ließ, persönlich zu erscheinen, konnte das nur eins bedeuten. Eileens Augen wurden feucht, sie breitete die Arme aus und drückte sich an den Onkel. Auch der kämpfte mit den Tränen, war es doch einer der schmerzlichsten Momente in seinem Leben. Diskret verließ die Rektorin das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
*
Natürlich machte die traurige Nachricht schnell die Runde. Alle, die sie sahen, kondolierten ihr, aber dann gingen die Mädchen vorsichtig auf Abstand. Selbst Roswitha konnte mit der neuen Situation nicht richtig umgehen.
Und ...