1. Eileen 3v9


    Datum: 14.03.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bynachtaktiv

    ... dann, es war inzwischen Nachmittag, und Eileen lag mit verheulten Augen auf ihrem Bett, klopfte es zaghaft an ihre angelehnte Zimmertür. Vanessa trat ein und setzte sich ungefragt neben Eileen auf die Bettkante. Eileen schaute Vanessa an und mit kippender Stimme sagte sie: "Hey Bügelbrett ... ."
    
    Vanessas Augen bekamen einen feuchten Schimmer. "Komm mal her, armes Mädchen ... ", flüsterte sie und nahm Eileen liebvoll in den Arm. Wie lange sie sich in den Armen hielten, wussten sie später nicht zu sagen, aber draußen wurde es schon langsam dunkel.
    
    Inzwischen lagen die beiden Mädchen auf dem Bett und Vanessa streichelte beruhigend Eileens Rücken. Wie aus heiterem Himmel stand plötzlich die Rektorin im Zimmer. Vanessa stand sofort auf und schaute die Frau mit dem gütigen Gesichtsausdruck an. Dann sagte Vanessa leise: "Ich bleibe diese Nacht bei Eileen. Ich glaube, sie braucht jetzt jemanden, der bei ihr bleibt!"
    
    Eileen, die das natürlich mitbekommen hatte, zuckte zusammen. Dieser Vorschlag war mehr als ungehörig, und sie rechnete sofort mit einer Standpauke. Und in der Tat hörte sie die Rektorin zu Vanessa sagen: "Komm doch bitte mal mit in mein Büro."
    
    *
    
    Keine zehn Minuten später stand Vanessa wieder in Eileens Zimmer. "Hat sie sehr geschimpft?", fragte Eileen heiser.
    
    "Nein", war die knappe Antwort von Vanessa. Und dann sprach sie weiter: "Pack dir das Nötigste unter den Arm. Wir ziehen um." Dabei schwenkte sie einen Schlüsselbund in der Hand, der zu einer der ...
    ... Gästewohnungen gehörte.
    
    Wohnung war eigentlich etwas übertrieben. Für die Eltern, die aus welchen Gründen auch immer, und sei es, weil sie einen weiten Anfahrweg hatten, in der Klosterschule übernachten mussten, gab es zwei kleine Wohnungen. Mit einem großen Bett und einem separaten Bad konnten es die zumeist reichen und verwöhnten Eltern eine Nacht aushalten.
    
    "Die Rektorin meint, wir könnten die Wohnung ein paar Tage benutzen. So lange jedenfalls, bis ... na ja ... du weißt schon ... ."
    
    Eileen war sprachlos, ließ sich aber von Vanessa bereitwillig aus dem Zimmer und auf den Flur ziehen. In ihrem neuen Zimmer setzte Vanessa Eileen auf einen Stuhl und begann das Bettzeug aus dem Schrank zu holen, um das Bett frisch zu beziehen. Sie war damit fast fertig, als es zaghaft an die Tür klopfte.
    
    Schwester Agathe trat ein und legte als Erstes ihren Arm um Eileen. In der anderen Hand hatte sie eine Flasche Wein, die sie Vanessa reichte. "Braucht ja nicht unbedingt jeder zu wissen ... ", sagte sie verschwörerisch. "Und jetzt schlaft gut. Morgen seit ihr übrigens vom Unterricht und von allen Arbeitseinsätzen befreit. Geht viel an die frische Luft ... es soll ein schöner Tag werden." Sie streichelte Eileen noch einmal über die Wange, dann zog sie die Tür hinter sich zu.
    
    "Was sagt man dazu?", sagte Vanessa erstaunt und hielt die Flasche in die Höhe.
    
    "Sie ist schon eine ganz Liebe", meinte Eileen, bevor es sie wieder übermannte, und sie heftig zu weinen begann.
    
    Das Bett ...
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