1. Deborah und Die Bestie


    Datum: 29.07.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byhardcorefrank

    ... und euren lächerlichen Wächterorden zu zerschlagen! Nichts und niemand kann mich jetzt noch aufhalten!"
    
    Voller Entsetzen erkannte der hochgewachsene Keldo, dessen leuchtende, respektgebietende Klinge die noch immer wütend angreifenden Bovianer nur mühsam auf Distanz hielt, die schiere Aussichtslosigkeit der Lage.
    
    Deborah zappelte nach wie vor verzweifelt, aber auch zunehmend kraftlos in den abscheulichen Fangarmen des Renegaten, und wenn nicht im letzten Augenblick noch ein Wunder geschah, würde dieses Untier das arme Ding unweigerlich auf seinen gewaltigen, heftig pulsierenden Penis pfählen, ihre Weiblichkeit mit seinem Sperma und ihren Geist mit dem Unflat seiner bösen Gedanken besudeln. Und wenn die Bestie Deborah erst einmal geistig versklavt hatte, würde in der Tat keine Macht des Universums mehr verhindern können, daß der Renegat seinem Verbannungsort entkam und zumindest die Erde in ein apokalyptisches Chaos stürzte.
    
    In diesem Augenblick tiefster Hoffnungslosigkeit faßte Xanthor einen wahnwitzigen, einzig dem Mut der Verzweiflung entspringenden Entschluß. "Du magst vielleicht recht haben, nur bin ich diesmal nicht allein gekommen!" rief er der Bestie hohnlachend zu, trat einen Schritt zur Seite und gewährte damit sowohl dem Ungeheuer als auch Deborah freie Sicht auf den bedauernswerten John, der in diesen schrecklichen Momenten tausend Tode starb und vor durchaus berechtigter Furcht am ganzen Körper zitterte.
    
    "Johnny!" schrie Deborah, als sie die blasse ...
    ... Gestalt ihres angstschlotternden Freundes bemerkte und trotz der ausgesprochen bedrohlichen Situation neue Hoffnung schöpfte. "Oh, John, ich liebe dich so sehr!"
    
    Als John diese wohltuenden Worte aus dem Mund seiner Liebsten vernahm, war auch seine Furcht für einen kurzen Moment wie weggefegt. Was dieser junge Bursche mit seinen gerade einmal achtzehn Jahren für Debbie fühlte, überwog selbst das Grauen, das er im Angesicht des riesenhaften, grünen Monstrums empfand, das wie ein heidnisches Götzenbild von faszinierender Häßlichkeit vor ihm aufragte. "Ich liebe dich auch, Deborah!" brüllte er zurück. "Du bist die einzige auf der Welt, die ich jemals lieben werde!"
    
    Xanthor hatte es kaum zu hoffen gewagt, doch ging sein aus der Not des Augenblicks geborener Wahnsinnsplan tatsächlich auf.
    
    Mit einemmal schien es dem Wächter, als würde der zerbrechliche Körper des schlanken Mädchens von einem inneren Feuer durchglüht, dessen helles, irisierendes Gleißen und Funkeln die finstere Höhle des Renegaten in strahlendes Licht tauchte. Mit einem Gefühl tiefer Genugtuung registrierte der junge Keldo, daß seine wahnwitzige Entscheidung, dem Mädchen den freien Blick auf John zu gewähren, die einzig richtige gewesen war: Der extreme emotionale Streß, dem Deborah in den letzten Monaten ausgesetzt gewesen war, und ihre überströmende Liebe zu John brachten ihr bislang nur latentes Psi-Potential in voller Stärke zur Entfaltung und verwandelten das auf den ersten Blick so zarte, elfenhafte ...
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