1. Der Schmied aus Intal 28/38


    Datum: 29.07.2021, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    Kapitel 28
    
    Ich tauchte in eine mir unbekannte Welt. Weit und ungetrübt war die Sicht ins Unendliche. Wasser so weit das Auge sah, verlor sich am Horizont. Ein Rauschen von sich brechenden Wellen war um mich herum. Wohlig warme Sonne ließ die Luft erwärmen und feiner Sand war unter den Füßen zu spüren.
    
    Ein Gefühl der Freiheit, zugleich der Einsamkeit überkam mich. Ich stand auf einer kleinen, kahlen Insel. Wenig Grün war darauf und beschränkte sich auf ein paar niedrige, verkrüppelte Büsche. Sonst war nichts zu sehen. Die Insel hatte einen Umfang, den man in einer halben Stunde umrunden konnte.
    
    Außer einigen Vögeln, die sich von den warmen Winden tragen ließen, waren kleine Insekten zu bemerken, die ab und zu um meinen Kopf schwirrten oder sich träge über den Sand bewegten. Sonst regte sich nichts, ich war allein.
    
    Wie ich hierher gekommen war oder was ich hier sollte, war mir unbekannt. Ich ging gemächlich um das Eiland und hoffte eine Entdeckung zu machen, was es nur aus der Nähe zu sehen gab. Doch es gab nichts, was meiner Aufmerksamkeit lohnte. Öde und einsam lag die Insel in der See.
    
    Nach dem Spaziergang setzte ich mich in den Sand und schaute in die Wellen. Hunger oder Durst verspürte ich nicht, was keine Bedeutung hatte.
    
    Tun konnte ich nichts, saß ich Stunde um Stunde im Sand und starrte in die blaue See. Die Sonne ging behutsam unter und schickte ihre letzten hellen Strahlen zu mir. In der Dunkelheit leuchteten die Sterne hell, wie ich es nie zuvor ...
    ... gesehen hatte. Nicht einen von ihnen konnte ich wiedererkennen, kein bekanntes Tierkreiszeichen war zu entdecken. Ab und zu dachte ich Lichter über dem Wasser zu sehen, konnte mich getäuscht haben. Sie verschwanden, wenn ich sie erblickte. Ich konnte nicht sagen, ob sie weit weg waren oder nah vor meiner Nase herumtanzten. Mehrmals griff ich nach ihnen, ließ es bald bleiben, es brachte keinen Erfolg. Die Lichtpunkte waren nicht zu fangen. Die Nacht verging ohne Ereignisse.
    
    Als die Sonne langsam über den Horizont kroch und es schlagartig hell wurde, sah ich ein Schiff langsam näher kommen, größer als ich es jemals gesehen hatte.
    
    Es hatte breite, geblähte und schneeweiße Segel, die es auf die Insel zutreiben ließ. Als es näher gekommen war, wurden die Segel eingeholt und er Anker fiel schwer in tiefes Wasser. Seltsamerweise sah ich niemanden an Bord. Keine Menschenseele hielt sich auf dem Deck auf.
    
    Ich platzte schier vor Neugierde, konnte nicht zum Schiff gelangen. Schwimmen hatte ich nie gelernt und das Wasser war zu tief, um hinüberzuwaten. Ich versuchte es von mehreren Stellen aus doch wenige Schritte reichten, dass mir das Wasser bis zum Hals stand.
    
    Weiter wagte ich mich nicht hinein.
    
    Ab und zu glaubte ich lachende Stimmen zu hören, vielleicht hatte ich mich getäuscht, die Brandung erzeugte seltsame Klänge. Es blieb mir nichts anders über als ein paar Mal hinüberzurufen, bekam keine Antwort, sondern glaubte, dass die Stimmen aufhörten, sobald ich auf mich ...
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