1. Cora's Huette am See


    Datum: 30.07.2021, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byblackpencil6

    ... voll hatte, war es wieder Cora, die mich auffing und tröstete.
    
    So wie jetzt, nachdem ich herausbekommen hatte, dass Tim schon seit Wochen mit einer anderen pennte, während ich noch davon träumte, dass wir zusammenziehen würden. Ich war so wütend auf ihn! Eigentlich aber wütend auf mich selbst, dass ich wieder einmal auf so einen windigen Typen hereingefallen war und nichts gemerkt hatte, während schon alle anderen hinter meinem Rücken darüber tuschelten. Erst hatte ich getobt und ihm auf der Straße eine Szene gemacht. Dann hatte ich mich ausgeheult und war zu Cora geflohen.
    
    Und Cora hatte nicht lange gefackelt und mich zu diesem Wochenendtrip eingeladen. Nur du und ich, hatte sie gesagt. Wir nehmen ein paar CDs mit, machen ein gemütliches Feuer im Kamin und kuscheln uns mit dicken Socken und bequemen Klamotten aufs Sofa. Viel quatschen und Wein trinken und lachen. Und dann vergisst du den Idioten und ist alles wieder gut.
    
    Es klang viel zu einfach und zu verlockend, als dass ich hätte nein sagen können, obwohl ich von Camping, Natur und so eigentlich gar nichts hielt. Sogar einen Schlafsack musste ich erst von meinem Bruder leihen. Doch Cora war unerbittlich. Pünktlich stand sie vor meiner Tür, half mir dann noch, die letzten Sachen zu packen, setzte mich schließlich auf den Beifahrersitz und brauste los. Hier war ich nun und mein Herz schlug wie wild, während Cora in halsbrecherischem Tempo die Serpentinen hinab kurvte.
    
    Endlich flachte das Gelände ab. Nach einigen ...
    ... weiteren hundert Metern wurden die Bäume lichter und schließlich hielt Cora den Wagen neben einer kleinen Hütte an, die unmittelbar am Ufer eines klaren Bergsees stand, auf dem die letzten Strahlen der untergehenden Sonne glitzerten.
    
    „Prima, wir haben es gerade noch geschafft! Ich wollte, dass du das unbedingt noch siehst", rief sie so fröhlich und ehrlich begeistert, dass sie plötzlich wie ein kleines Mädchen wirkte.
    
    Ausgelassen sprang sie aus dem Wagen, öffnete den Kofferraum und stürmte mit ihrer Tasche und einem Rucksack über eine hölzerne überdachte Veranda zur Eingangstür der Hütte. Auf dem Weg fummelte sie einen Schlüsselbund aus einer ihrer vielen Westentaschen, schloss auf und verschwand im Gebäude. Ich folgte ihr mit dem Rest unseres mageren Gepäcks und überlegte, ob ich mich von ihrem Elan anstecken lassen sollte.
    
    Ich trat in den Raum, der nahezu die ganze Grundfläche der Hütte einnahm und ließ die Schlafsäcke und meine Tasche fallen. Ich kam nicht dazu, mehr als einen ersten knappen Eindruck von der spärlichen aber vermutlich hochwertigen Einrichtung aufzunehmen, denn Cora hüpfte wie ein Irrwisch auf einem Bein herum, während sie versuchte, gleichzeitig ihren zweiten Stiefel abzuschütteln und ihre Hose auszuziehen. Weste und Hemd lagen bereits quer über dem großen Sofa.
    
    „Los komm, zieh dich auch aus!", drängte sie ausgelassen, „wir gehen schwimmen."
    
    Sie ließ sich auf das Sofa fallen, um endlich die Hose loszuwerden. Dann streifte sie Strümpfe, Slip ...
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