1. Liebe Tod und Neuanfang 06


    Datum: 30.07.2021, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Teil 15
    
    „Komm!", sagte ich und wir gingen zum Ausgang des Friedhofs. Sie hatte mir nie gesagt, wo sie wohnte, also beschloss ich, sie mit zu mir zu nehmen. Es war nicht weit und anscheinend war es ihr nur recht. Außerdem mussten wir langsam, vor allem Eva, aus den nassen Klamotten. Das konnte auf die Dauer nicht gut für die Gesundheit sein.
    
    Schnell waren wir bei mir angekommen. Ich schloss die Tür auf und wir gingen hinein. Hier überlegte ich erst einmal, was ich ihr zum Anziehen geben könnte. In meinem Haushalt hatte ich keinen Klamotten für Frauen mehr, schon gar nicht in ihrer Größe. Es blieb mir nichts anders übrig, als ihr einen meiner Pyjamas zu geben, obwohl ich schon wusste, wie es aussehen würde, wenn sie in die Klamotten eines 1,85 m großen Mannes schlüpfte. Aber das war im Moment egal. Hauptsache sie kam aus dem nassen Zeugs.
    
    Ich drückte ihr diese in die Hände und schob sie vorsichtig ins Bad. Dann schloss ich hinter ihr die Tür und begab mich selber zu meinem Kleiderschrank, um mich ebenfalls umzuziehen.
    
    Schneller als sie war ich wieder im Wohnzimmer und hatte mir etwas sehr bequemes angezogen. Ein dickerer Jogginganzug musste reichen, der hielt am wärmsten denn mir war ebenfalls etwas kalt geworden.
    
    Zehn Minuten später kam Eva aus dem Bad. Sie sah verlegen aus, denn sie wusste mit der Situation nicht umzugehen. Mir ging es nicht anders, aber da ich sie jetzt in meinem Pyjama sah, musste ich wirklich grinsen. Er hing an ihr herab, wie es eben ...
    ... aussah, wenn man Klamotten anhatte, die x-mal zu groß waren. Sie schlabberten ihr um den Körper und man konnte weder Hände noch Füße sehen. Sie musste beim Laufen jedenfalls sehr aufpassen, dass sie nicht fiel. Die Hosenbeine gerieten immer wieder unter die falschen Füße.
    
    Langsam kam sie auf mich zu und ich war erstaunt, dass sie noch kleiner wirkte. Das lag aber nicht an den Klamotten, sondern mir viel auf, dass sie sonst ihre höheren Schuhe trug, die sie jetzt natürlich nicht anhatte.
    
    Ihre Haare hatte sie dadurch gebändigt, dass sie diese wieder hochgesteckt hatte. Trotzdem sahen wie irgendwie wild aus. Da fiel mir erst auf, dass ich gar keinen Föhn mehr hatte. Der Letzte war kaputt gegangen und ich selber brauchte eigentlich keinen. Aber es musste halt auch so gehen. Es spielte keine Rolle.
    
    Eva kam direkt auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen.
    
    „Nimm mich noch einmal in die Arme", sagte sie leise.
    
    Ich stand auf und schon standen wir wie auf dem Friedhof fest umschlungen da. Nur dass es nicht regnete und wir trockene Bekleidung anhatten.
    
    In der Stille des Raums hörte ich sie atmen, spürte wieder ihre Wärme an mir, wenn auch wesentlich deutlicher als zuvor. Die Stoffe, in die wir gehüllt waren, waren nicht so dick und ließen die Wärme besser durch.
    
    Irgendwann verließ ihr Kopf meine Brust und ich beugte mich zu ihr herunter. Diesmal trafen sich unsere Lippen und es ging uns beiden durch und durch.
    
    Obwohl fast nur gehaucht, durchdrang es unsere Körper ...
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