1. Liebe Tod und Neuanfang 06


    Datum: 30.07.2021, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... wie ein Stromschlag. Ihre Lippen waren so zart und weich, gaben nach, als ich meine ein zweites Mal darauf legte.
    
    Diesmal blieben sie verbunden, nahmen den anderen richtig wahr und blieben eine ganze Weile vereint.
    
    Als sie sich dann doch wieder lösten, sagte Eva leise aber eindringlich zu mir: „Bitte sei geduldig mit mir. Ich kann nicht so schnell wie viele andere. Außerdem habe ich immer noch Angst vor dir!"
    
    Ich sah sie erstaunt an. Damit hätte ich jetzt so nicht gerechnet. Ich dachte, dass sie einen Entschluss gefasst hätte.
    
    Sie ließ mich los und setzte sich auf die eine Seite des Sofas und ich mich neben sie.
    
    „Schau mal", sagte sie, „Ich versuche es dir einmal zu erklären, vielleicht verstehst du mich dann besser."
    
    „Sieh dir einmal deine Hände an und dann meine. Was fällt dir dann auf?"
    
    Zuerst wusste ich nicht, worauf sie hinaus wollte und sagte naiv: „Also, ich sehe bei mir genauso fünf Finger, darin unterscheiden wir uns nicht. Ich habe ebenfalls zwei davon, genauso wie du."
    
    „Und was noch?", fragte sie weiter. „Sie unterscheiden sich höchstens darin, dass deine zarter sind, als meine und meine kräftiger als deine!"
    
    Ich wusste wirklich nicht, worauf sie hinaus wollte.
    
    „Nein, das meinte ich nicht", sagte Eva. „Halte deine einmal an meine, dann wirst du es merken oder besser gesagt sehen!"
    
    Ich hob eine hoch und sie eine von sich, dann drückte sie diese gegen die meine. Erst jetzt wusste ich, was sie meinte.
    
    „Sie ist größer als deine! ...
    ... Aber das ist doch normal!" sage ich etwas erstaunt.
    
    „Natürlich ist das normal. Kleine Menschen wie ich haben kleinere Hände als andere, genauso haben wir normalerweise kleinere Füße. Eigentlich ist alles an uns kleiner, so wie an großen Menschen normalerweise alles größer ist. Wenn kleine Menschen mit kleinen Menschen zusammen sind, dann geht alles klar, genauso anders herum!"
    
    Eva holte einmal Luft und sah mir tief in die Augen. „Wenn aber große Menschen mit kleinen zusammen sind, so wie wir beide, gibt es da manchmal Missverhältnisse. Normalerweise spielt das keine Rolle, aber manchmal macht es Schwierigkeiten. Ingo war nur etwa fünf Zentimeter größer als ich. Ich nehme einmal an, dass wir, wenn wir zusammenbleiben nicht nur Händchen halten wollen?"
    
    Eine Schweigeminute trat ein. „Davor habe ich Angst!"
    
    Ich sah Eva an und mir wurde bewusst, was sie damit meinte. Ich rückte nur zu ihr herüber und küsste sie ein weiteres Mal. „Du brauchst keine Angst zu haben!", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Ich werde nichts tun, was du nicht willst!"
    
    Das schien Eva ein wenig zu beruhigen und unserer Küsse wurden intensiver, dazu streichelte ich ihr langsam an ihrer Seite entlang, ohne davon abzuweichen. Nur immer wieder herauf und herunter, auch wenn ich zu gerne mit meiner Hand unter die Pyjamajacke gefahren wäre, um ihre Haut zu spüren. Ich tat es nicht, wollte sie nicht überfahren.
    
    So lagen wir bald nebeneinander auf dem Sofa und küssten uns, während ich Eva streichelte. Von ...
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