Wahlverwandschaften Teil 03
Datum: 08.08.2021,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
... rasch auf die Toilette im Zug. Damit kann ich vermeiden, dass ein Besuch auf der Herrentoilette beim Kunden oder auf dem Weg dorthin stattfinden muss. Natürlich könnte ich das einmal durchziehen und mich in ein Abteil zurückziehen, aber auf die Dauer würde das Max auffallen. Wir haben ja noch mehr gemeinsame Kundenbesuche auf dem Kalender. Der Kundenbesuch verläuft gut. Diesem Kunden ist es eigentlich egal, wer ihn beliefert, solange der Preis gleich bleibt. Und er bekommt ein Spezialprodukt, das nur wenige liefern können. Max ist pflegeleicht, auch der nächste Besuch in Mainz ist problemlos genauso wie die Rückfahrt per Bahn. Das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.
Der nächste Besuch in Schwerin bei einer landwirtschaftlichen Genossenschaft verläuft jedoch ganz anders, als ich es für irgendeinen Besuch bei der neuen Firma erwartet habe. Erstens ist der für diese Region zuständige Mitarbeiter eine Frau -- und was für eine! Die walkürenhafte Dame namens Marion Märzig besteht darauf, am nächsten Tag mit ihrem schweren Motorrad den Besuch mit mir zu absolvieren und erklärt kurzerhand, dass sie den Leiter der Genossenschaft schon als Bauern kennengelernt hätte. Der sei einer, der keinen Wert darauf legen würde, dass er mit Schlips und Kragen besucht wird, im Gegenteil, er wäre ein bekennender Biker! Mietbekleidung für Biker könnte sie ohne weiteres organisieren. Zweitens kommt mir Marion Märzig irgendwie bekannt vor. Sie hat auch keine Manschetten davor, einen kleineren ...
... oder auch größeren Mann hinter sich auf dem Soziussitz zu haben, wenn er sich benimmt, sagt sie einfach. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, aber irgendwie ist mir dieser Tonfall vertraut. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich darauf einzurichten, als Herr Schmidt ihr ausdrücklich sein Vertrauen für diese Einschätzung ausspricht. Dieses pompöse Weib in einer Mecklenburger Tracht mit wogendem Busen und strengem blonden Dutt ist wirklich eine Überraschung. So etwas habe ich bei meiner alten Firma nicht erlebt. Herr Schmidt erklärt mir später noch, dass sie im Norden das Agrogeschäft erfolgreich bearbeiten würde. Sie kommt aus einem Bauernhof von einem kleinen Dorf und hat später umgesattelt auf Verkauf. Ja, sie hätte einen ziemlich ungewöhnlichen Stil, aber sie sei erfolgreich -- und das alleine zählt bei ihm.
So stehe ich am nächsten Morgen in einer schwarz-weißen, matten Lederkombi vor der Haustür. Natürlich habe ich darauf geachtet, dass ich bei der relativ engen Kleidung den Strap-on nicht vergesse, der meine Konturen männlicher daherkommen lässt. Sie sitzt auf der schweren Maschine in einer glänzenden, pechschwarzen Motorradlederhose und einer schwarz-roten Jacke, bevor sie endlich absteigt. In diesem Aufzug fällt ihre Größe noch mehr auf -- sie muss wohl 1,90 m groß sein und ist nicht gerade schmal von Gestalt. Sie hat ein breites Kreuz und ist eher mit üppigen Polstern ausgestattet, aber auch gut mit Muskeln versehen. Sie hat kurze, blonde Haare und einen ...