1. Ich oder er?


    Datum: 14.03.2018, Kategorien: Schamsituation Autor: laila

    Du hast einen Brief bekommen - anonym. Darin wirst du, eloquent und in gewählter Sprache, aufgefordert am Samstag der nächsten Woche Abends zu einer angegebenen Adresse zu fahren. Der Schreiber weiß offensichtlich, dass Du an dem darauffolgenden Sonntag frei hast.
    
    Er verspricht, dass es dir gefallen und du diesen Abend nicht so schnell vergessen würdest. Du sollst alleine kommen, den Anweisungen folgen, die in dem Brief stehen und ein wenig Geduld mitbringen. Weiter steht dort, wo du das Auto abstellen kannst und dass du einen kurzen Weg zu Fuß zurücklegen musst.
    
    Du erzählst mir, dass du den Brief eigentlich gleich wegwerfen wolltest. Doch irgendwie bist du auch neugierig, was sich dahinter verbirgt. Der Brief klingt Vertrauen erweckend und phaszinierend zugleich. Doch du wolltest auf keinen Fall wirklich allein dahin gehen. Ich soll mitkommen. Ich wende ein, dass der Schreiber ausdrücklich dich allein sehen möchte und so einigen wir uns, dass ich mitkomme und mich möglichst unsichtbar im Hintergrund halte.
    
    An dem Samstag Abend fahren wir gemeinsam los. Du hast dich dezent schick gemacht und bist ein bisschen aufgeregt. Als wir auf den Platz kommen, auf dem du parken sollst, ist weit und breit niemand zu sehen. Die Adresse gehört zu einem alten Industriegelände. Zur Straße hin liegt das Bürogebäude, das offensichtlich noch in Benutzung ist. Ich sitze hinten im Wagen, damit man mich nicht sieht. Bevor du aussteigst gibst du mir einen Kuss. Ein bisschen Sorge, was ...
    ... daraus jetzt wird kann ich in deinen Augen sehen, aber die Neugier überwiegt.
    
    Ich steige vorsichtig nach dir aus und halte mich so in Deckung, dass ich sehen kann, wohin du gehst. Offensichtlich liest du etwas an der Eingangstür und wendest dich dann nach links. Einige Meter weiter ist ein Einfahrtstor, durch das du in dem Gelände verschwindest. Ich wähle einen kleinen Umweg um, für eventuelle Beobachter ungesehen, hinter dir her zu schleichen. Als ich dich so weit eingeholt habe, dass ich dich wieder sehen kann, stehst du mitten auf einem betonierten Platz, der von Lager- oder Betriebshallen eingerahmt wird. Du liest eine Botschaft, die an einem seltsamen Gerät angebracht ist. Ich ärgere mich, dass ich die Nachricht an der Eingangstür nicht lesen konnte und wüsste nur zu gern, was du jetzt erfährst.
    
    Ich verstecke mich hinter einigen aufgestapelten Kisten, so, dass ich dich gut sehen kann. Du schaust dich um, wirkst unschlüssig. Ich sehe, dass du in deiner Tasche kramst. Du holst dein Handy hervor und hantierst eine Weile damit herum. Plötzlich vibriert mein Handy. Du hast mir eine Nachricht geschickt:„Schau mal:” steht da und dabei ein Foto von den Anweisungen, die du vorgefunden hast. „Liebe Sarah, ich freue mich, dass Du es gewagt hast, Dich auf mein Experiment einzulassen. Ich verspreche Dir erneut, Du wirst es genießen. Nun folge meinen Anweisungen genau! Links von Dir steht ein Spind. Darin kannst Du alle Deine Sachen einschließen. Die Nummer für das Zahlenschloss ...
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