Bauernhof der Anderen Art 01
Datum: 10.07.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byEngel_der_Findernis
... Ring befestigt war, wie an dem Mundstöpsel. Dort befestigte Kassandra ein schlichtes, braunes Seil und zog prüfend daran. Mein Kopf kippte leicht nach vorne: "Perfekt und jetzt steh auf", wies sie mich an, nachdem die Männer die Seile an meinen Beinen gelöst hatten.
Zittrig kam ich auf die Beine, mein Magen wog schwer und ich fühlte mich so furchtbar wie noch nie. Gebrochen trottete ich Kassandra hinterher, aus der Türe hinaus, aber nur bis in das gegenüberliegende Zimmer, das geschätzt zehn Quadratmeter groß war. Obwohl es kein wirkliches Zimmer war: es gab keine Fenster, die gesamten Wände waren mit Holz verkleidet und der Boden war vollständig mit Stroh ausgelegt. Eine simple, halbhohe Holzwand trennte den augenscheinlichen Stall in zwei Bereiche.
"Du wirst dich im hinteren Bereich aufhalten - dort wirst du schlafen und deine Notdurft verrichten wenn du musst. Schau - am besten pinkelst und kackst du in diese Metallrinne am Boden, damit du dich nicht im eigenen Dreck wälzt. Es sei denn, du willst das", gluckste Kassandra amüsiert und führte mich an die Wand, wo ein Metallring ins Mauerwerk eingelassen war. Sie knotete das lange Seil daran fest und griff nach dem Schlauch, der aus derselben Mauer ragte und ungefähr anderthalb Meter lang war, damit ich mich etwas bewegen konnte. Sie schraubte den Stöpsel aus meinem Mundstück und den Schlauch hinein, tätschelte kurz meinen dunkelbraunen Haarschopf und verließ mit den Worten: "Erhole dich gut, bis bald" den Raum.
Ich ...
... hörte, wie sie die Tür abschloss und brach beinahe augenblicklich in Tränen der Verzweiflung aus, als ich allein war. Ich sank weinend auf die Knie, wollte mein Gesicht in meinen Händen vergraben, aber weil sie noch gefesselt waren und der Schlauch im Weg war, ging es nicht. Ich legte mich auf einen der dickeren Strohhaufen, wo ich mich zusammen rollte und eine gefühlte Ewigkeit weinte. Ich fühlte mich hundeelend, aber als meine Augen brannten und ich nicht mehr weinen konnte und eigentlich schon total erschöpft war, ließ ich den Blick durch den Stall schweifen. Die Lichter an der Decke verbreiteten nur einen dämmrigen Schein, sodass man zwar alles erkennen konnte, es aber trotzdem nicht unangenehm war. Mein Blick fiel auf die Metallrinne, aber der Gedanke dort reinzumachen ekelte mich an. Ich wusste nicht, wie lange ich das aushalten würde oder ob ich hier jemals weg kam, aber ich konnte mich auch nicht mehr darauf konzentrieren, denn ich war unendlich müde und wollte nur noch schlafen. Darum schloss ich die Augen und ließ mich von der tröstenden Schwärze umarmen, die mich mit sich fort trug. Es waren einige Stunden vergangen, in denen ich tief geschlafen hatte, aber ich wurde plötzlich von einem vibrierenden Geräusch und einem unangenehmen Gefühl geweckt. Ich blinzelte die unscharfen Umrisse weg und mir fielen sofort wieder die ganzen Geschehnisse seit der Zugfahrt ein. Fast hätte ich wieder losgeweint, aber meine Augen fühlten sich ohnehin verquollen an und mir wurde vor ...