Levelworld
Datum: 18.07.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bynachtaktiv
... herumführen? Ich weiß. Ich bin schrecklich neugierig!" Hannah lachte.
"Natürlich führe ich dich herum", antwortete Mira und nickte heftig. "Ich bin deine Führerin. Es ist meine Pflicht dir jeden Wunsch von den Augen abzulesen, und dir bei allem zu helfen was du tust." Sie stand auf und reichte Hannah die Hand. "Ich könnte dir den Strand zeigen. Wenn du magst?"
"Hier ist ein See in der Nähe?", fragte Hannah neugierig, während sie sich erhob.
"Ich weiß nicht was ein See ist", zuckte Mira mit den Schultern. "Aber das Wasser reicht weiter als man schauen kann."
"Habt ihr nie versucht herauszufinden, wie weit das Wasser reicht?"
"Warum sollten wir das tun?", war Miras lapidare Antwort.
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Der See, oder 'das Wasser', wie Mira es nannte, reichte bis zum Horizont. Hannah sah, daß die Siedlung in einer geschützten Bucht lag. Links und rechts, in ziemlicher Entfernung, türmten sich dicht bewachsene Berge auf, die zum Meer abrupt abbrachen. Über den steilen Klippen sah Hannah die ersten Vögel kreisen.
"Ihre Eier sind eine Delikatesse", schnalzte Mira mit der Zunge und verdrehte dabei die Augen.
Hannah lachte und sah Mira an. "Ich werde uns einmal ein leckeres Omelett machen." Als sie Miras fragenden Blick sah, fügte sie schnell hinzu: "Ich erkläre es dir später. Versprochen."
Nebeneinander gingen sie durch den puderigen schneeweißen Sand, bis sie am Wasser angekommen waren und Hannah leise aufstöhnte. "Ich das schön!" Das Meer war kristallklar und selbst ...
... in einiger Entfernung war der Grund noch genau zu erkennen. Mit der Hand schirmte Hannah ihren Augen ab und erspähte in einiger Entfernung eine kleine Insel. Der schwarze Fels ragte einige Meter über den Wasserspiegel hinaus und wie zum Trotz wuchs eine einsame Palme auf der Spitze. Das sie dort hinausschwimmen würde stand für Hannah sofort fest. Allerdings nicht sofort, denn langsam übermannte sie die Müdigkeit. Sie sah Mira von der Seite an. "Ich würde gerne ein bißchen ausruhen. Kennst du einen Platz für mich?"
Mira lächelte und beschrieb mit dem Arm einen großen Kreis. "Such dir ein Plätzchen aus. Es wird so schnell nicht wieder regnen."
Hannah fragte sich, woher Mira das wohl mit solcher Bestimmtheit sagen konnte. Sie selbst war jedenfalls noch nicht hinter irgendeine Regelmäßigkeit gekommen. Aber sie vertraute Miras Aussage und schaute hoch zum Waldrand. "Vielleicht dort?", zeigte sie mit dem Arm auf eine kleine Gruppe von Palmen, deren Stämme auf bizarre Weise miteinander verwoben waren.
"Ein sehr schöner Platz", stimmte Mira zu und griff wieder nach Hannahs Hand. "Wenn du erlaubst, werde ich dir noch etwas Gutes tun."
"Gerne." Hannah wußte zwar nicht was Mira damit meinte, aber es erschien ihr wichtig, ihre neue Freundin nicht zu verstimmen. In Gedanken korrigierte sie sich. Nicht Freundin, sondern Führerin. Wobei das eine das andere ja nicht unbedingt ausschließen mußte, lächelte Hannah still in sich hinein.
Als Hannah auf dem Boden saß, rutschte Mira ...