1. Der Flaschengeist Teil 07


    Datum: 23.07.2018, Kategorien: Transen Autor: bydrachenwind

    ... sie auch das merkwürdige Gefühl, nur Gast in ihrem neuen Körper zu sein. Sie kann nur darüber staunen, wie schnell sie sich daran gewöhnt, jetzt eine junge Frau zu sein. Bisher hat sie nur die schönen Seiten kennen gelernt, was es heißt, eine Frau zu sein. Die andere Seite möchte sie gar nicht erst erleben. Völlig in ihren Gedanken versunken betritt sie das Eiscafé und kommt erst richtig zu sich, als Monika sie zu sich an den Tisch ruft.
    
    "Jeanie, was ist mit dir los? Du warst eben irgendwie abwesend."
    
    "Ja, entschuldige, Moni, ich war in Gedanken."
    
    "Und worüber hast du so intensiv gegrübelt?"
    
    "Na, dass es mir so leicht fällt, auf einmal Jeanie, also eine junge Frau wie du zu sein."
    
    "Ach jetzt wirst du philosophisch! Ist der Unterschied denn so groß?"
    
    "Nun ja, so einfach ist es nicht. Früher habe ich zum Beispiel hübsche Mädchen nachgeschaut, heute werde ich begafft."
    
    "Also bist du mir untreu geworden?" sagt Moni mit einem schmollenden Unterton.
    
    "Nein, nie! Mein Motto war, in der fremden Küche mal naschen aber gegessen wird zu Hause. Ab dem Zeitpunkt, an dem wir zusammen gekommen sind, hielten die andere Mädels merkwürdiger Weise keinen Vergleich mit dir stand, dazu liebte ich dich als Diet wirklich sehr. Komischerweise sind heute die Gefühle zu dir ähnlich und auch sehr stark. Ich bin gerne mit dir zusammen."
    
    "Was meinst du mit ähnlich?"
    
    "Nicht mehr so stark sexuell orientiert. Darüber habe ich auf dem Weg hierher doch nachgedacht."
    
    "Und was ...
    ... war letzte Nacht?"
    
    "Ein sehr schönes Erlebnis! Es zeigte doch, wie ich jetzt noch immer fühle."
    
    "Mich hat der Gedanke erregt, dass du Diet bist, äh warst."
    
    "Gibt es außer dem Körperlichen noch andere Unterschiede? Ich glaube nicht. Wenn man einen Menschen richtig mag, so ist neben der sexuellen Anziehung auch der Charakter, die Persönlichkeit ausschlaggebend, meine ich."
    
    "So tief habe ich darüber eigentlich noch nicht nachgedacht. Ach, es geschehen noch Zeichen und Wunder, meine Eltern haben sich telefonisch gemeldet und sich herabgelassen, mir zum Geburtstag zu gratulieren. Sie waren der Meinung, dass ich heute Geburtstag habe." "Was soll denn das? Waren sie bei deiner Geburt nicht dabei?"
    
    "Meine Mutter zumindest schon."
    
    "Ich dachte immer, als Frau vergisst man solch ein Erlebnis nie!"
    
    "Das denke ich auch."
    
    "Und wie geht es dir?"
    
    "Geht so!"
    
    "Kann ich dir irgendwie helfen?"
    
    "Das tust du doch schon in dem du jetzt meine Freundin bist."
    
    „Da kann ich nur staunen, mit so wenig kann so vieles erreicht werden."
    
    "Glaub mir, Mädels sind dabei nicht so kompliziert. Sie zeigen oder sprechen doch meistens über ihre Gefühle, dadurch wird doch eine Freundschaft viel tiefer und intensiver. Dass du jetzt auch ein Mädchen bist, glaube ich seit Gestern sofort. Du verbirgst deine Gefühle nicht mehr sondern zeigst sie offen."
    
    "Meinst du?"
    
    "Ja, willkommen in der anderen Hälfte der Menschheit!" Ein Küsschen auf Jeanies Wange unterstreicht das Gesagte. ...
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