Der Notfalldienstplan - Teil 1
Datum: 11.07.2021,
Kategorien:
Ehebruch
Deine Geschichten
Autor: Iceman6751
„EIZ200584521, Atemnot, Kiel, Mittelstr. 45, Hr. Müller, klagt seit Tagen über Atemnot, A+, B-, D-, 58 Jahre alt“, stand auf dem Melder, welcher mich gerade aus dem Mittagsschlaf in der Sonne beförderte. Mein Blick fiel auf den Melder und mir schoss sofort durch den Kopf, da braucht mal wieder jemand ein Taxi für den Transport ins Krankenhaus und hat das Stichwort benutzt.
Schnellen Schrittes bewegte ich mich zum Rettungswagen. Meine Kollegin, Melanie (35 Jahre alt, blonde Schulterlange Haare zum Pferdeschwanz gebunden, 1,50 mtr. Groß und mal gerade 45 kg, verheiratet) war schon in der Fahrzeughalle und öffnete das Tor. Wir schauten uns beide an und verdrehten die Augen, weil wir beide den Verdacht hatten, der mir eben schon durch den Kopf schoss.
Als wir gerade aus der Halle rollten, kam uns der zweite Rettungswagen mit den Kollegen Hendrik und Andrea entgegen (Andrea ist 43 Jahre alt, lange rotbraune Haare, 1,70 mtr. Groß und wiegt 65kg, verheiratet). Sie hatten gerade einen Corona-Transport, und nun musste der Rettungswagen desinfiziert werden. Wir fahren seit der Bekanntgabe zu 80% nur noch Corona und sind fast im Dauereinsatz. Nun sollen auch noch die Arbeitszeiten von 12 Stunden auf 24 Stunden geändert werden.
Melanie und ich kümmern uns aber jetzt erst einmal um den Einsatz, den wir auf der Anfahrt schon einmal durch gehen und überlegen was dies sein könnte und was wir dann machen, bzw. welche Möglichkeiten wir haben. Am Einsatzort angekommen fragten wir an ...
... der Türschwelle routinemäßig, ob jemand Kontakt zu Corona oder dergleichen hatte und siehe da, dies wurde bejaht. Super. Nun also doch den Vollschutzanzug an mit allem Drum und Dran. Und das bei 30°C im Schatten. Da kommt Freude auf.
Nach der Erstversorgung kommt die Patientin in das nächste Krankenhaus, was aber im Corona-Fall nicht so ganz einfach ist. Also in die nächste Stadt und 30 min Fahrt. Ich als Fahrer habe den Vorteil, dass ich während der Fahrt den Anzug ausziehen muss. Melanie muss aber in dem Koffer hinten mit dem Patienten aushalten. Nachdem wir den Patienten im Krankenhaus belassen haben, fahren wir erst einmal zur Wache zurück um den Rettungswagen komplett zu desinfizieren. Keiner weiß genau über Corona Bescheid und deswegen wird alles Mögliche getan, um Mitarbeiter und Patienten zu schützen.
Der andere Rettungswagen ist ebenfalls auf Wache und die Kollegen liegen in der Sonne.
Kurz bevor wir fertig sind und dies der Leitstelle mitteilen, müssen die Kollegen wieder ran. Person im Wasser, noch nicht gefunden. DLRG und Feuerwehr vor Ort. Ja, dann sind die erst einmal eine Zeit lang weg, denke ich mir. Ich gehe in die Herrenumkleide, schnapp mir mein Duschzeug und frische Unterwäsche und gehe in Richtung Dusche und sage zu Melanie, „Willst Du zuerst duschen, oder wenn ich fertig bin?“. „Nein, geh Du mal zuerst“, sagt sie. „Ich muss noch eben den Papierkram fertig machen.“.
Gott sei dank ging der Melder nicht, während ich geduscht habe. Also frisches ...