1. Märchenstunde oder ist es die Wahrheit


    Datum: 25.07.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Weltensegler

    ... meinst, das es so sein soll. Doch wo treffen wir uns, bei mir geht es nicht und zu dir mag ich auch nicht kommen.
    
    Das ist schon gelöst. Wir treffen uns bei meiner Schwester. Die hat nichts dagegen und wir dableiben wenn du es möchtest. Dann sind wir nicht alleine und es ist nicht so intim.
    
    Ja, das ist ok, wann und wo treffen wir uns?
    
    Am besten gleich heute. Wann hast du Feierabend, dann hole ich dich hier ab.
    
    Feierabend habe ich erst um 22 Uhr, das wird dir sicher zu spät sein.
    
    Für mich wird nie etwas zu spät sein, wenn es um dich geht, erklärte ich ihr.
    
    Na, gut, dann warte da hinten bei dem Tabakwarenhändler auf mich.
    
    Schön, ich bin pünktlich da und freue mich riesig. Ganz leise flüsterte sie, so als wenn ich es nicht hören sollte, ich auch.
    
    So kam es dann auch. Meine Schwester hatte schon eine Flasche Wein bereitgestellt. Sie würde dann lesen meinte sie, doch erst will ich deine Helga noch sehen. Das kannst du ruhig antwortete ich. Du wirst sie sofort mögen.
    
    Ich holte Helga also mit dem Auto ab. Sie trug ganz hochgeschlossene Kleidung. Es sollte wohl keinerlei erotische Stimmung aufkommen. Daran hatte ich auch nicht gedacht. Ich wollte nur wissen ob ich ihr helfen könne und wie es weiter gehen wird. Sagt sie nein, es wird nichts aus uns, dann muss ich das hinnehmen. Wenn sie sagt, wir können es ja mal versuchen, dann würde ich mich riesig freuen.
    
    So kamen wir bei meiner Schwester an. Diese nahm Helga sofort in den Arm und begrüßte sie: Schön ...
    ... das du da bist. Ich hoffe wir werden uns noch öfter sehen. Wir werden sehen, meinte Helga da. Es klang so etwas wie Hoffnung au diesen paar Worten.
    
    So fingen wir an zu reden. Zuerst erzählte ich von mir. Was ich mache, was ich bisher gemacht habe, wie oft ich schon eine feste Beziehung hatte ( eine ) alles das was mir so einfiel.
    
    Nun war Helga an der Reihe. Zunächst kamen ihre Worte sehr zaghaft, dann als sie merkte, das ich aufmerksam zuhörte, erzählte sie immer flüssiger. Ihre Kindheit und Jungend lasse ich hier einmal weg, obwohl die sehr schwer für sie gewesen sein muss. In der Schule war ich immer eine der besten, so das die Lehrer meinten, ich müsse unbedingt aufs Gymnasium. Meine Eltern waren strikt dagegen. Sie hätten so lange für mich gesorgt, nun sollte ich doch endlich auch mal Geld verdienen um sie zu unterstützen. Irgendwie haben sie es wohl doch geschafft sie überreden, wahrscheinlich dadurch, das ich danach ja mehr Geld verdienen könnte, damit mehr für sie übrigbleiben könnte. Das wusste ich damals aber noch nicht. So gingen die Jahre dahin. Zum Glück fiel mir das Lernen sehr leicht. Sonst wäre es unmöglich gewesen. Von meinen Eltern bekam ich weder Geld noch sonst etwas. Wenn sie mir etwas zum anziehen kaufen wollte (mussten) sollte es immer das billigste vom billigen sein. Ich war dadurch gezwungen mir selbst etwas zu verdienen. Alles möglich habe ich gemacht. Nachhilfestunden, Babysitten, Zeitung ausgetragen. Dabei bin ich in einer Familie gelandet, in ...
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