Sophies Disziplinierung, Teil 2
Datum: 29.07.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Cove
... Bildete die beiläufige Frage von Jean-Christoph unmittelbar vor dem Einschlafen, ob sie noch miteinander vögeln wollten, eine Einladung in gebührender Weise? Wohl kaum. Doch darauf will Sophie nicht weiter eingehen, und so begnügt sie sich mit dem Eingeständnis, das Ansinnen sei in für sie verständlicher Weise vorgetragen worden.
Jean-Luc fragt seinen Sohn Jean-Christophe, ob er selbst noch eine Frage an seine Gattin habe. Ja, antwortet dieser und wendet sich Sophie in gespielter Trauer zu: Hast du zumindest deine Unschuld für unserer Ehe bewahrt? Sophie sieht ihn entgeistert an: Was soll der Quatsch? Selbstverständlich hat sie ihre "Unschuld" nicht bewahrt, und daran war ja auch Jean-Christophe beteiligt. Und selbstverständlich pflegte sie bereits ein Sexualleben, bevor sie als damals knapp 27-jährige Jean-Christophe näher kennen gelernt hatte. Zudem ist Isabelle zugegen, also Jean-Christophes frühere Freundin und Bettgefährtin. Aber eben, im 18. Jahrhundert, als das "Protocole royal" erlassen wurde, hatte eine junge Frau unberührt in die Ehe zu gehen, während ein junger Mann so viel herumbumsen konnte, wie er wollte. (Ob die Rechnung dabei aufging, brauchte es doch schon damals zum Bumsen zwei, stand wohl auf einem andern Blatt.). Jean-Christophe spielt also mit dem Feuer! Sie nimmt sich vor, ihn zur gegebenen Zeit dafür zur Rede stellen. Auch empfindet Sophie die Ausfragerei zunehmend als unverschämt, hören doch gegen dreissig Menschen, welchen sie heute grossenteils ...
... das erste Mal begegnet, zu, wie sie über ihr voreheliches Intimleben Auskunft geben sollte. Sie kann sich gut vorstellen, wie nicht wenige Gäste, insbesondere männliche, sich die Frage nach ihren Qualitäten als Liebeskünstlerin im Bett stellen, und sie spürt deutlich die Blicke, welche auf ihren Körper gerichtet sind und ihr in Gedanken längst die Kleider vom Leib gerissen haben. Würde sie nicht Jean-Christophe und ihre Schwiegereltern gut kennen und zu diesen grosse Zuneigung und grosses Vertrauen haben, so würde sie wohl jetzt rechtsumkehrt machen und - um einen früheren Ausspruch Isabelles aufzunehmen - dieses Haus voller reaktionärer Halbirren verlassen. Sophie antwortet kurz: Nein, ich sah mich hierzu nicht in der Lage.
Jean-Christophe wendet sich nun wieder seinen Eltern zu und drückt sein Bedauern darüber aus, dass die ihnen als Schwiegertochter vorgestellte junge Frau nicht über tadellose charakterliche Stärke und ein makelloses Bewusstsein verfüge, was Sittlichkeit und eheliche Pflichterfüllung angehe. Doch er liebe seine Frau über alles und glaube an deren Lern- und Einsichtsfähigkeit. Er bitte deshalb noch einmal darum, diese trotz ihrer Schwächen in die Familie aufzunehmen. Irène und Jean-Luc Saumur blicken sich an und lächeln. Sie wissen natürlich längst genau, dass sie ihrem Sohn eine wunderbare Schwiegertochter verdanken. Dann nicken sie und Jean-Luc verkündet seinem Sohn, sein Wunsch könne erfüllt werden. Doch seien die so offensichtlich vorhandenen Bedenken ...