1. Die Richterin Teil 6


    Datum: 31.07.2018, Kategorien: CMNF Autor: derErzaehler

    ... so unwirklich vor, die Liebesspiele mit Sonja und Daniela und dann am Ende das Auftauchen von Windsberger. Unablässig dachte sie darüber nach, welche Konsequenzen Windsberger aus dem, was er gesehen hatte, ziehen würde. Er war so schwer einzuschätzen, dachte Maria. Auf der einen Seite gab er sich immer als strenger, alle Vorschriften und Anweisungen des Ministeriums und der höheren Gerichtsinstanzen exakt befolgender Jurist, andererseits hatte sie auf Kongressen, wenn man des Abends in der Bar zusammensaß hinter vorgehaltener Hand Erzählungen über sein Privatleben gehört, die sie mit den Ohren schlackern ließ. Aber was ging sie das Sexleben ihres Vorgesetzten an. Andererseits könnte es sich als nützliches Verteidigungsargument erweisen, wenn er vorhaben sollte, sie wegen dieser Sache zu versetzen. Nun ja, sich jetzt noch weiter in nutzlose Spekulationen zu verlieren, bringt sowieso nichts, sagte sie sich und packte ihre Sportsachen zusammen, um mal wieder, nach langer Zeit, ihrem Fitnessclub einen Besuch abzustatten.
    
    Als Maria am folgenden Tag das Gerichtsgebäude betrat, erwartete sie eine faustdicke Überraschung. Wie üblich war sie als erstes in die Poststelle gegangen, um sich von Drenker ihre Briefe aushändigen zu lassen und sich mit ihm für den Nachmittag zu verabreden. Eine Woche war sie jetzt schon nicht mehr im Keller gewesen und sie merkte wie ihr die Federspiele und die Dildoficks fehlten. Doch als sie dann vor dem Ausgabetresen stand, trat ihr ein völlig ...
    ... unbekannter Mann gegenüber. Auf ihre verwunderte Frage, wer er denn sei und wo denn Herr Drenker abgeblieben wäre, antwortete dieser, dass er Bandler hieße und der Nachfolger von Herrn Drenker sei, den man kurzfristig, aus Gründen, die ihm nicht bekannt seien, zu einer anderen Behörde versetzt hätte. Maria bedankte sich für diese Auskunft und ging dann zu ihrem Büro. Es war natürlich klar, dass Windsberger dahinter steckte. Offenbar wollte er ihr gegenüber ein Exempel statuieren.
    
    Wie gewohnt saß Daniela schon an ihrem Schreibtisch und hatte sich in einen Gesetzeskommentar vertieft, als Maria das kleine Büro betrat. Sie hatte sich schon die ganze Zeit darauf gefreut, Daniela wiederzusehen. Denn nachdem, was sie miteinander erlebt hatten, konnte sie ihr jetzt unbefangen gegenübertreten, brauchte keine Angst mehr davor zu haben, ob sie die schöne Referendarin umarmen und küssen durfte oder nicht.
    
    Maria legte den Poststapel auf Danielas Schreibtisch, lächelte sie an und sagte:
    
    "Ach Liebes, ich hoffe, ich darf das doch jetzt zu Dir sagen, nachdem Du mich so verwöhnt hast mit Deinen süßen Küssen, ich bin ja so froh, Dich zu sehen."
    
    "Ähm, ja, hallo Maria, ich meine Guten Morgen, Frau Bender", stotterte Daniela und Maria sah wie sie vor lauter Verlegenheit rot wurde.
    
    "Wie, Guten Morgen, Frau Bender, sind wir jetzt etwa wieder per Sie?", frage Maria mit gespielter Empörung und trat auf Daniela zu, um sie zu umarmen. Doch Daniela entzog sich ihr und schaute sie bekümmert ...
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