1. Scham und Leidenschaft 11


    Datum: 01.08.2018, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byLaura86

    ... momentane Situation. Und als ich darüber hinweg einschlafe und wieder erwache, scheinen tausende von Stunden vergangen zu sein. Es ist hell draußen, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren und das Haus schweigt. Ich fühle mich alt und müde und weiß lediglich, dass wir keine Familie mehr sind. Und dass es meine Schuld ist.
    
    Das Haus schweigt weiter, als die Zeit vergeht. Ich traue mich irgendwann aus dem Zimmer hinaus, mache mir ein einfaches Mittagessen und verschwinde wieder in meine eigenen vier Wände. Es bleibt still. Ich schaue fern und versuche, eine Antwort auf folgende Frage zu bekommen: Was soll ich jetzt tun? Soll ich ausziehen? Soll ich... so tun als wäre nichts passiert? Was wird meine Mutter tun? Was wird mein Vater tun?
    
    Ich schlummere ein und als ich erneut erwache, dämmert es draußen. Noch immer ist es klirrend leise. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Als hätte Jemand die Uhren angehalten, um diese Situation peinlichst genau festzuhalten und in die Länge zu ziehen.
    
    Ich stehe auf und durchschreite die Küche. Laufe wieder zurück, die Treppe hinauf. Alles ist leer, alles ist ruhig. Das Bad genauso wie das Schlafzimmer meiner Eltern. Im Wohnzimmer die einsame Gestalt meines Vaters auf dem Sessel, der Fernseher starrt ihn schwarz an -- und er starrt ausdruckslos zurück. Als hätte die Zeit auch ihn eingefroren.
    
    Es fröstelt mich und leichte Angst steigt in mir auf. Angst vor dem, was passieren könnte. Angst vor dem, was ich angerichtet habe. Was wir ...
    ... angerichtet haben...
    
    „Wo ist Mutti?", will ich leise wissen.
    
    Das Wort 'Mutti' hallt klirrend durch den Raum, wie es zuvor die Stille getan hat. Es scheint ein Echo zu werfen und dabei höhnisch zu lachen.
    
    Er antwortet nicht sofort. Die Sekunden vergehen quälend langsam, ehe er mit rauer Stimme beinahe flüstert: „Bei Tante Luisa. Sie kommt in frühestens einer Woche zurück."
    
    Sie hat das Haus also verlassen. Hat festgestellt, dass diese Situation vorerst unüberwindbar... nicht zu ertragen ist. Hat festgelegt, dass er sich um alles weitere kümmern muss, was auch immer das sein wird. Oder wird sie sich von ihm trennen? Wird sie Tante Luise davon erzählen und wenn ja -- was wird das für Folgen haben? Wie wird der Rest der Familie darüber denken? Wie wird... was... warum... die Gedanken fressen mich auf. Tausend Fragen, die ich ihm gerne stellen würde und die er wohl genauso beantworten kann, wie ich.
    
    Wer könnte auch all diese absurden Fragen beantworten?
    
    Ich mache einen Schritt zurück, beschließe, wieder in mein Zimmer zu gehen, ehe mir bewusst wird, dass ich niemals nie einfach so wieder zurück in mein Zimmer gehen kann. Dass jetzt alles anders ist. Dass mich in meinem Zimmer die Gedanken genauso auffressen, wie hier. Dass es keinen Unterschied macht, wo ich mich befinde. Dass es nie wieder einen Unterschied machen wird, wo ich mich...
    
    Ich drehe mich wieder zum Wohnzimmer zurück, will dort einen Schritt in seine Richtung machen und auch das kommt mir plötzlich ...
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