Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... ist der Wahnsinn! Alles um mich herum verschwimmt, es gibt nur noch mich, Toni und den Kuss.
Ist das noch Spiel oder Wirklichkeit? Ich bin mir nicht sicher. Der Kuss könnte durchaus ein deutliches Zeichen für die Umgebung sein, dass sie zu mir gehört. Aber keiner hätte hören können, was sie mir ins Ohr geflüstert hat, dass ich ihr gefehlt habe. Das war ausschließlich für mich bestimmt und verblüfft mich.
"Hallo Konrad, da ist ja jemand bis über beide Ohren verliebt", höre ich jemanden sagen.
Als ich mich von Toni löse und den Mann anschaue, ist es der Ministerpräsident. Er mustert Toni von oben bis unten.
"Sie sind also die Freundin von Konrad. Freut mich, Sie kennenzulernen", wendet er sich an Toni.
"Die Freude ist ganz meinerseits", antwortet sie artig und deutet einen Knicks an.
Ich kenne den Ministerpräsidenten noch aus früheren Zeiten, als er ein kleiner aber ehrgeiziger Fisch im Politteich war. Wir plaudern ein wenig, bevor er sich wieder verabschiedet, um sich auch den anderen Gästen zu widmen.
"Der Typ hat mich vorhin auf dem Rückweg von der Toilette angequatscht. Mein Gott, ist der altmodisch. Der hat echt antiquierte Anmachsprüche auf Lager. Mit so etwas kriegst du echt keine Schnecke mehr in die Kiste", grinst Toni breit, als er weg ist.
"Er war schon immer ein Möchtegerncasanova, war dabei aber noch nie sehr erfolgreich", antworte ich belustigt.
Offen bleibt immer noch die Frage, ob der Kuss eine Art Selbstverteidigung war oder ob sie ...
... mich tatsächlich vermisst hat. Ich bin hin und her gerissen, traue mich aber nicht, sie zu fragen.
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Wir verbringen einen recht vergnüglichen Abend auf dem Sommerfest. Wir tanzen viel und plaudern, wie es sich für eine solche Veranstaltung gehört, mit den verschiedensten Leuten. Dabei wird Toni von den Männern angeschmachtet, die Frauen geben sich ihr gegenüber etwas überheblich. Das wird wohl der Neid sein.
Sie wird auch mit zunehmender Stunde immer lockerer. Sie verliert immer mehr die Zurückhaltung und bewegt sich immer natürlicher, als wäre sie immer schon Teil dieser Gesellschaft. Ihre Intelligenz erkenne ich darin, dass sie bei überraschend vielen Gesprächen kompetent mithalten kann. Sie ist keine junge Göre, die nur als hübsches Anhängsel dient, sie ist vielmehr eine eigenständige Persönlichkeit. Als wir dann schließlich aufbrechen, ist es bereits zwei Uhr. Während der Fahrt kuschelt sich Toni in den Sitz. Sie scheint müde zu sein.
"Einmal so eine Fete zu erleben, ist ganz lustig, aber jeden Tag brauche ich das nicht", meint Toni etwas verschlafen.
"Da bin ich ganz deiner Meinung", kann ich ihr nur beipflichten. "Aber in so netter Gesellschaft macht es dann trotzdem Spaß."
Bis wir zu Hause eintreffen, schläft sie tief und fest. Ich hebe sie deshalb aus dem Wagen, trage sie hoch ins Zimmer und lege sie vorsichtig aufs Bett. Ich zeihe sie nackt aus und decke sie zu. Sie brummt zwar zwischendurch ein paarmal etwas Unverständliches, wacht aber nicht auf. ...