Die Liste
Datum: 22.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Nacht brauchen.
Während der gesamten Fahrt zu einer einsamen Bucht in der Nähe von Pula redet Toni unablässig. Ich wusste gar nicht, dass Toni so eine Quasselstrippe sein kann. Aber es ist wohl auf das sicher beeindruckende Erlebnis zurückzuführen. Ich muss ehrlich zugeben, ich habe noch nie gehört, dass es je zu einem solchen Zusammentreffen zwischen Mensch und Delfinen gekommen ist. Ich vermute, dass es überhaupt dazu gekommen ist, liegt vor allem auch am sanftmütigen Wesen von Toni, möglicherweise auch an ihrer Situation. Sie hat ja nicht mehr viel zu verlieren.
Als wir endlich in die Bucht einfahren, versiegt ihr Redeschwall allmählich. Aber das Strahlen in ihren Augen hat nicht nachgelassen. Es muss für sie ein umwerfendes Erlebnis gewesen sein. Wer kommt denn auch schon wilden Delfinen so nahe und kann mit ihnen so lange spielen?
Nachdem wir das Boot in der Bucht vertäut haben, essen wir eine Kleinigkeit und setzen uns mit einem Glas Rotwein am Bug gemütlich hin. Erneut versinkt die Sonne im Meer und das Farbenspiel ist ähnlich überwältigend, wie am Tag zuvor.
"Das Leben kann so unglaublich schön sei", sagt Toni mehr zu sich als zu mir. "Ich werde wohl nicht lange leben, aber diese Erlebnisse entschädigen mich dafür. Ich wüsste nicht, was mir wichtiger wäre: Diese Erlebnisse oder ein langes, langweiliges Leben."
"Am liebsten würde ich dir alle Wünsche von der Löffelliste erfüllen."
"Conny!", meint Toni und nimmt dabei mein Gesicht zwischen ihre ...
... Hände. "Du hast schon so viel für mich getan. Du hast mir die glücklichsten Momente meines Lebens geschenkt."
"Antonia, am liebsten würde ich dir alle deine Wünsche erfüllen, dir nur glücklichste Momente schenken und das am liebsten noch ganz, ganz viele Jahre lang. Ich liebe dich! Von ganzem Herzen und mit ganzer Seele."
"Man muss auch zufrieden sein. Zufrieden mit dem was man hat, mit dem was man bekommt. Ansonsten läuft man Gefahr, das nicht mehr zu schätzt, was einem geschenkt wird. Zufriedenheit ist der Schlüssel zum Glück!
Ich hatte es nicht immer leicht in meinem Leben. Meine Eltern waren immer äußerst streng, ich durfte vieles nicht, was für andere Kinder eine Selbstverständlichkeit war und ich wurde deshalb in der Schule oft gehänselt. Erst als ich mein Studium begonnen habe, da konnte ich etwas freier atmen. Ich bin in eine andere Stadt gezogen, konnte mich von meinen Eltern etwas abnabeln, ich hatte einen Freund und ich habe mich frei gefühlt.
Dann kam die Krankheit und wieder kam ein Rückschlag nach dem anderen. Das muss man erst einmal verkraften. Am Ende, das weißt du ja, stand ich alleine da. Mutterseelen alleine! Und in diesem Moment treffe ich auf dich. Du bist rücksichtsvoll, du kannst mir Wünsche von den Augen ablesen, du verwöhnst mich, wo immer du kannst und du ermöglichst mir Dinge, die ich nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
Ich habe bisher wunderbare fünf Wochen mit dir verleben dürfen und hoffe, dass ich bis zum Ende meiner Tage mit dir ...