1. Die Liste


    Datum: 22.09.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... vollstes Vertrauen. Deshalb werden Sie ihr überall Einblick gewähren, wo immer sie wünscht. Auch in die Firmengeheimnisse, sofern es diese überhaupt gibt. Das ist eine Dienstanweisung. Verstanden?", antworte ich ihm recht energisch.
    
    "Na wenn das so ist. Willkommen Frau Sommer", meint er recht kühl zu Toni. Im Gegensatz zu seinen Worten ist der Ton in seiner Stimme sehr abweisend.
    
    Ich beobachte noch kurz, wie er ihr ein leerstehendes Büro zuweist, ihr einen Laborkittel hinhält und sie dann an eine junge Frau der Abteilung weiterreicht, damit diese ihr erklärt, wie hier alles funktioniert und wo alles zu finden ist, was man für Versuche und Tests so braucht.
    
    Ich verlasse wenig später die Abteilung und gehe zu Tonis Arzt, den sie schon auf der Fahrt ins Büro für mich angerufen hat und der mit einem Treffen einverstanden ist. Er erklärt mir, was ich von Toni eh schon weiß. Wie Toni mir schon selbst erklärt hat, besteht die einzige Rettung in einer Knochenmarksverpflanzung. Da Toni noch jung ist, hätte diese eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Das große Problem ist, dass bisher kein kompatibler Spender gefunden werden konnte.
    
    "Also muss man schauen, möglichst viele Leute dazu zu bringen, sich testen zu lassen?", frage ich.
    
    "Ich muss sie warnen, die Chancen einen passenden Spender zu finden, sind sehr gering. Bei Verwandten ist die Wahrscheinlichkeit, dass es passt, viel, viel größer, als bei Fremden. Leider haben wir bei Frau Sommer alle in Frage ...
    ... kommenden Verwandten getestet. Leider war kein passender Spender dabei.
    
    Bei Menschen von der Straße, ist die Wahrscheinlichkeit, die passende Person zu finden, äußerst gering. Aber, wenn Sie wirklich viele Menschen dazu bringen, sich testen zu lassen, könnte das zu einem späteren Zeitpunkt ein anderes Leben retten, weil damit die Datenbank größer wird", erklärt mir der Arzt.
    
    Seine Aussagen machen mir wenig Hoffnung. Aber es ist wohl der einzige Weg und solange es auch nur einen Funken Hoffnung gibt, werde ich nicht aufgeben. Es geht schließlich um meine Liebe, es geht um Toni! Ich vereinbare mit dem Arzt, wohin ich die Leute schicken kann, um die Test zu machen. Alle sollen ins Klinikum rechts der Isar kommen.
    
    Natürlich gehe ich mit guten Beispiel voran und begebe mich direkt dorthin und lasse mir gleich ein Stäbchen in den Mund schieben, um meine Kompatibilität testen zu lassen. Es ist schnell erledigt und tut überhaupt nicht weh. Dafür kann dieser Test Menschenleben retten.
    
    Beim Verlassen des Klinikums treffe ich Peter, einen alten Bekannten. Er hat ein Techtelmechtel mit einer recht hübschen Assistenzärztin und ist gerade dabei, sie zum Mittagessen abzuholen. Er stellt sie mir vor und wir plaudern kurz, bevor ich dann doch wieder in die Firma zurückfahre. Auch diese beiden überrede ich, sich testen zu lassen.
    
    Kaum zurück im Büro, schreibe ich eine Rundmail an alle Mitarbeiter. Darin ersuche ich sie, sich testen zu lassen, da wir damit einer Mitarbeiterin des Hauses ...
«12...737475...81»