Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... nicht gerade spannend. Ich klopfe an und trete ein.
"Hallo Mandy, wo warst du so lange?", begrüßt er mich.
"Ich musste nachdenken", gestehe ich ehrlich.
"Über was?"
"Ja, über uns natürlich."
"Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"
"Noch zu keinem."
Ich habe inzwischen das Bett erreicht. Ahmed strahlt mich trotz des auch sorgenvollen Blickes an und es besteht absolut kein Zweifel daran, dass er sich freut, mich zu sehen. Ich messe den Blutdruck und den Puls und kann dabei feststellen, dass alles in Ordnung ist. Ich wechsle die Verbände und auch die Wunden heilen gut ab.
"Bist du mit deinem Patienten zufrieden?", erkundigt er sich.
"Ja, sehr sogar", bestätige ich.
"Dann leg dich doch zu mir und lass mich an deinen Gedanken teilhaben", fordert er mich auf. "Ich verspreche auch artig zu sein."
Bei diesen Worten klopft er aufs Bett und rutscht zur Seite, um mir Platz zu machen. Ich beobachte ihn und ertappe mich dabei, dass ich tatsächlich nichts lieber täte, als mich neben ihn zu legen. Allerdings bremse ich mich im letzten Moment aus.
"Ich kann mich doch nicht zu dir ins Bett legen."
"Warum nicht."
"Ich bin die Ärztin und du der Patient."
"Jetzt denk einfach nicht mehr an dieses blöde Arzt-Patient-Ding", fordert er mich auf. "Stell dir einfach vor, wir sind Mandy und Ahmed."
"Kann ich das trennen?"
"Ob du es kannst, weiß ich nicht. Aber du solltest."
"Für dich wäre das in Ordnung?"
"Ja, warum nicht? Die akute Phase ...
... haben wir überstanden."
Bin wirklich ich die, die zu kompliziert denkt? Selbst Leyla und Amy leben ihre Neigung aus, obwohl dies für sie ein deutlich größeres Risiko darstellt. Ich dagegen gehe keines ein. Und plötzlich komme ich mir feige vor.
Ach, was soll´s? Denke ich bei mir und lege mich tatsächlich zu ihm aufs Bett. Na gut, ich liege etwas steif da und starre unsicher zur Decke. Man könnte meinen, ich hätte Angst, zur Strafe erschlagen zu werden. Aber es passiert nichts, außer dass sich Ahmed zu Seite dreht und mich anlächelt.
"Das hätte ich nicht zu hoffen gewagt", gesteht er.
"Ich ja auch nicht", pflichte ich ihm bei. Mir kommt sogar ein Lächeln auf die Lippen.
"Aber es freut mich."
"Es ist gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte", gestehe ich.
"Siehst du!"
Nun drehe auch ich mich, zu ihm und entspanne mich allmählich. Unsere Gesichter sind nicht weit voneinander entfernt. Er schaut mir konzentriert in die Augen.
"Worüber musstest du nachdenken?", nimmt er das Gespräch von vorhin wieder auf.
"Über uns."
"Aha und was genau?"
"Du flirtest mit mir und ich fühle mich zu dir hingezogen."
"Das passiert manchmal zwischen einem Mann und einer Frau."
"Aber du bist mein Patient, du bist ein Prinz und ... ach, was weiß ich!"
"Ich bin aber nicht nur Patient und Prinz, ich bin auch ein Mann und als solcher begehre ich dich als Frau und nicht als Ärztin."
"Ich weiß, ich denke zu viel", gestehe ich.
"Lass dein Herz entscheiden", ...