Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... gleich beide."
"Ich werde veranlassen, dass das Krankenhaus Ersatz schickt."
"Das brauchst du nicht. Ich vertraue nur dir und will keinen anderen Arzt um mich haben."
"Wie Ihr meint, Eure Hoheit."
"Mensch Mandy, müssen wir so auseinandergehen?"
"Ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein, der nicht einen Moment versucht, mich oder andere Menschen in seiner Umgebung auch nur ansatzweise zu verstehen."
Damit packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zu Amy. Mir fällt der Weg nicht leicht, weil ich einerseits das Gefühl habe, versagt zu haben und andererseits mich nicht von Ahmed trennen möchte. Aber er lässt mir keine andere Wahl. Er bleibt stur bei seiner Meinung und das würde auf Dauer nicht gutgehen.
Bei Amys Zimmer angekommen, klopfe ich und trete sofort ein, als sie mich hineinbittet. Ein Blick in mein Gesicht reicht ihr offenbar, denn schlagartig weicht alle Hoffnung aus ihren Augen und unendliche Trauer macht sich breit.
"Ich muss gehen?", erkundigt sie sich.
"Wir gehen beide."
"Du auch? Bist du dir sicher, dass du das tun willst?"
"Ich habe ihm klar gemacht, dass es uns nur zusammen gibt. Entweder wir bleiben beide hier oder wir gehen beide."
"Und er hat dich einfach so gehen lassen?"
"Einfach so nicht gerade, aber er konnte mich nicht überreden. Ich stehe zu meiner Überzeugung und damit muss er zurechtkommen."
"Mann Mandy, du liebst ihn doch!"
Amy nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. Wir haben uns ...
... zwar schon immer gut verstanden, aber die letzten Tage haben uns zusammengeschweißt.
"Was soll ich mit einem Mann, der mich nicht ernst nimmt, der stur ist und, der die Menschen nicht so akzeptieren kann, wie sie sind. Das mit uns hätte keine Zukunft."
"Ach Mandy, das tut mir leid für dich, dass ich dir das mit Ahmed kaputtgemacht habe."
"Meine liebe Amy, das hast nicht du kaputt gemacht, das war er ganz alleine."
"Warten wir noch auf die Ablöse?"
"Es wird keine Ablöse geben, er vertraut keinem. Also werden wir unsere Sachen packen und verschwinden."
Ich gehe in mein Zimmer und spüre den traurigen Blick im Rücken. Ich bin auch enttäuscht, aber nicht von Amy, sondern von Ahmed. Er ist wohl doch noch nicht in der Neuzeit angekommen.
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Amy und ich arbeiten nun schon wieder fast eine Woche im Krankenhaus. Obwohl ich nun im Team des Chefarztes bin und er mir erstaunlich viele Freiheiten gewährt, habe ich nicht mehr die Freude an meinem Beruf, wie ich sie zuvor gespürt habe. Ich bin einfach nur traurig.
Nachts liege ich meistens wach. Ich frage mich, ob ich anders hätte handeln sollen, komme aber immer wieder zum Ergebnis, dass ich möglicherweise in einigen Aussagen hart war, dass ich aber in der Sache richtige entschieden habe. Auch, wenn es mir schwerfällt, ich hatte keine andere Wahl, als zu Amy zu stehen. Dabei ging es nicht nur darum, zu einer Freundin zu stehen, sondern auch darum, dass ich Ahmed falsch eingeschätzt habe und unsere Ansichten sich ...