1. Der Prinz


    Datum: 24.09.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... dieselbe Amy. Außer, wenn sie von dir erzählt, dann bekommen ihre Augen wieder diesen Glanz, den sie nur hat, wenn sie in deiner Nähe ist."
    
    Ein verträumtes Lächeln huscht über ihr Gesicht. Diese Frau liebt Amy von ganzem Herzen und umgekehrt ist es nicht anders. Es bricht mir das Herz mitansehen zu müssen, dass den beiden keine Zukunft vergönnt ist.
    
    "Ich muss los. Danke, dass du für Amy da bist. Eine Freundin wie dich zu haben, ist ein großes Geschenk."
    
    Ich ziehe sie in eine Umarmung und drücke sie fest an mich. Leyla ist mir ans Herz gewachsen und ich bewundere sie dafür, wie sie sich für ihren Bruder aufopfert. Allerdings würde ich nur zu gerne ihrem Glück helfen.
    
    "Du kannst jederzeit zu mir kommen. Ich bin auch für dich da, wenn du mich brauchst", versichere ich ihr.
    
    "Danke, Mandy!"
    
    Damit löst sie sich von mir, verlässt das Behandlungszimmer und ich schaue noch einige Zeit auf die Tür, die sich hinter sich geschlossen hat.
    
    ---
    
    "Leyla war heute bei mir, ich soll dich ganz lieb grüßen und dir sagen, dass sie dich nicht vergessen kann."
    
    "Ich sie doch auch nicht", antwortet Amy.
    
    Wir sind nach dem Dienst noch zu mir gegangen und sitzen vor einem Glas Wein. Ich kann die Trauer in ihrer Stimme hören. Sie schaut abwesend zum Fenster hinaus.
    
    "Was wollte sie bei dir?"
    
    "Sie wollte mich überreden, doch zurückzukommen. Ahmed leide wie ein Hund, hat sie gemeint."
    
    "Das geschieht ihm recht."
    
    "So habe ich es auch ausgedrückt, zumindest so ...
    ... ähnlich."
    
    "Du warst natürlich diplomatischer als ich", grinst sie müde. "Und?"
    
    "Was und?"
    
    "Was wirst du machen?"
    
    "Nichts, ich werde nicht zurückkommen, wenn er dich nicht akzeptieren kann."
    
    "Ich will aber deinem Glück nicht im Wege stehen, das weißt du."
    
    "Das tust du doch nicht."
    
    Bei diesen Worten nehme ich sie in den Arm und drücke sie ganz fest. Mir ist klar, dass sie hin und her gerissen ist. Einerseits gönnt sie mir mein Glück, andererseits ist sie aber auch froh, dass ich zu ihr stehe. Sonst wäre sie in dieser Situation ganz allein.
    
    "Wenn jemand meinem Glück im Wege steht, dann Ahmed und seine Rückständigkeit."
    
    Noch während ich das sage, klingelt es an der Tür. Wir schauen uns überrascht an.
    
    "Erwartest du jemand?", frage ich Amy.
    
    "Weiß doch keiner, dass ich hier bin. Wenn, dann ist das jemand, der zu dir will."
    
    "Ich wüsste nicht wer", gestehe ich.
    
    Trotzdem erhebe ich mich von der Couch und gehe in den Flur. Ich öffne die Tür zu meiner Wohnung, lasse aber die Sicherheitskette eingehakt. Man weiß ja nie. Allerdings staune ich nicht schlecht, als vor der Tür Ahmed und vier Leibwächter stehen.
    
    "Hallo", sage ich leise. Ich bin überrascht.
    
    "Hallo", meint er schüchtern."
    
    "Was willst du?"
    
    "Könnte ich reinkommen. Ich glaube nicht, dass das ganze Haus mitbekommen soll, was wir zu besprechen haben."
    
    "Ok, aber nur du."
    
    Bei diesen Worten schließe ich die Tür, hänge die Kette aus und mache sie dann wieder auf, diesmal ganz.
    
    "Wartet ...
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