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Datum: 27.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... schnell.
"Hinsetzen. Wir fesseln auch Eure Beine", erklärt Lia.
"Wie sollen wir dann gehen?", frage ich.
"Das muss nicht Eure Sorge sein", kontert sie.
Ich setze mich hin und meine beiden Begleiter folgen meinem Beispiel. Erneut werden wir nacheinander an den Beinen gefesselt und sind damit völlig hilflos. Nun nimmt Lia etwas, das aussieht, wie ein Blatt und verbindet mir die Augen. Ich sehe gar nichts mehr.
Ich spüre, wie ich auf den Rücken gerollt werde und mir eine Stange zwischen die gefesselten Beine und dann durch die gefesselten Arme geschoben wird. Kurze Zeit später wird die Stange hochgehoben und ich baumle in der Luft. Wie man es aus billigen Filmen kennt, werde ich durch den Urwald getragen, vermutlich von den Frauen.
Während des Fesselns und Verladens sprechen die Kämpferinnen kaum ein Wort miteinander. Es sind höchstens kurze Zurufe in einer mir völlig fremden Sprache. Ihre Kommunikation ist mit nichts vergleichbar, was ich bisher gehört habe.
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Wir müssen gefühlt schon stundenlag durch den Urwald getragen worden sein, als wir endlich abgesetzt werden. Mir tun die Beine und die Arme weh und auch der Rücken schmerzt. Ich bin allerdings von der Stärke und Ausdauer der Kriegerinnen beeindruckt. Auch wenn vermutlich jeweils zwei Frauen vorne und zwei weitere hinten die Stange getragen haben, so muss es eine beachtliche Anstrengung gewesen sein, uns die ganze Zeit durch den Urwald zu schleppen. Schließlich ist der Weg uneben und es müssen ...
... immer wieder Hindernisse überwunden werden. Als mir endlich die Augenbinde abgenommen wird, muss ich mich zunächst blinzelnd orientieren.
"Ab hier könnt ihr auch selbst laufen", meint Lia.
Nach der Augenbinde löst sie die Fesselung an den Beinen und zieht die Stange zwischen meinen Armen hervor. Die Handgelenke bleiben jedoch zusammengebunden. Während mich Lia teilweise befreit, verfahren zwei weitere Kämpferinnen genau gleich bei Jenny und Franz. Auch ihre Arme bleiben gefesselt. Weglaufen hätte keinen Sinn.
Ich sehe, dass an zwei weiteren Stangen unsere Ausrüstung baumelt. Offensichtlich wurde sie gewissenhaft befestigt und scheint auch keinen Schaden genommen zu haben.
"Wo sind wir?", frage ich.
"Mitten im Regenwald. An einer Stelle, wo es kein Entkommen gibt. Glaub mir, Flucht ist sinnlos", antwortet sie. "Mehr brauchst du nicht zu wissen."
Jetzt verstehe ich, warum sie uns mit verbundenen Augen durch den Urwald getragen haben. Damit ist ein Weglaufen sinnlos. Wir haben vollkommen die Orientierung verloren. Eine Flucht käme damit einem Selbstmord gleich. Ich frage mich nur, warum sie sich uns überhaupt gezeigt haben und weshalb sie uns mit in ihr Lager nehmen. Sie hätten uns einfach weiterfahren lassen können und wir hätten nie erfahren, dass es sie gibt.
"Wir laufen nicht davon und wir tun Euch nichts. Wir sind friedlich!", versichere ich.
"Aber wir nicht", grinst mich Lia an.
Ein verschmitzter Ausdruck huscht über ihr Gesicht. Dabei schaut sie ...