1. Das Haus am See


    Datum: 13.10.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... sollte er heute noch kommen", meint sie. Zoe zuckt dabei mit den Achseln und fordert mich dann auf, "Na, du Faulpelz, dann müssen wir aber aufstehen."
    
    Ich grinse zufrieden, weil ich sie überreden konnte. Ich stehe auf und reiche ihr meine Hand, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Zu meiner Überraschung nimmt sie tatsächlich die Hand und lässt sich helfen, auch wenn sie einen sehr sportlichen Eindruck macht und sicher auch ohne meine Hilfe hätte geschmeidig aufstehen können. Offenbar genießt sie es, dass ich höflich und aufmerksam bin.
    
    Kapitel 2
    
    Wir schlendern gemeinsam über den Steg und dann über die Wiese auf das Haus zu. Wir überqueren die Terrasse und betreten über die offenstehende Terrassentür das Haus. Ich schaue mich vorsichtig um, vermeide jedoch den Eindruck zu erwecken, neugierig zu sein. Auch wenn ich es in Wirklichkeit bin.
    
    Das Haus hat etwas sehr Persönliches und Heimeliges an sich. Ich fühle mich auf Anhieb wohl. Zoe weist mich an, in der Eingangshalle zu warten und huscht schnell die Treppe hinauf. Nur wenig später kommt sie wieder. Sie hat ausgetretene Sandalen sowie ein Sommerkleid an und im Gesicht sind die Spuren des Weinens verschwunden. Ich kann keine Schminke erkennen. Ihre Schönheit kommt voll zur Geltung.
    
    "Können wir gehen?", lächelt sie mich schüchtern an.
    
    "Wir müssen tatsächlich ein Stückchen zu Fuß gehen", sage ich. "Ich habe meinen Wagen etwas weiter weg neben der Straße geparkt."
    
    "Du konntest wohl die Einfahrt nicht ...
    ... finden", grinst sie mich neckisch an.
    
    Ich bejahe ihre Frage und freue mich ehrlich, dass sie etwas bessere Laune hat. Ihr Grinsen ist zwar noch eher verhalten, aber es ist schon mal ein Anfang.
    
    "Du lebst versteckt hier", versuche ich mich zu verteidigen.
    
    "Wer soll mich denn suchen? Es hat deshalb wenig Sinn, eine große Leuchtschrift über die Einfahrt zu hängen, damit sogar du sie findest", grinst sie nun schon ein wenig breiter und amüsiert sich köstlich auf meine Kosten.
    
    Wir sparzieren einträchtig neben einander zu meinem Auto. Zoe will gar nicht wissen, wohin ich fahren will und so mache ich mich auf den Weg nach Torbole, wo ich ein nettes Restaurant kenne. Dort isst man hervorragend. Ich mag dort besonders die Grillplatte mit Meeresfisch. Deshalb erkundige ich mich bei Zoe, ob sie Fisch mag.
    
    "Ja, gerne. Natürlich! Ich bin aber auch mit einer Pizza zufrieden", meint sie bescheiden.
    
    "Lass uns unser Zusammentreffen feiern", antworte ich gut gelaunt. Ich bestelle eine Grillplatte für zwei, Weißwein und Wasser.
    
    "Mir ist aber nicht zum Feiern zumute", antwortet sie mit einer Traurigkeit, die mir sehr zu Herzen geht.
    
    "Lass nicht deinen Mut sinken. Du weißt ja noch gar nicht, wer der neue Besitzer ist und was er mit dem Haus vorhat", versuche ich ihr Mut zu machen.
    
    "Was soll er denn mit dem Haus schon wollen? Er wirft mich raus und zieht dann selbst ein", antwortet sie resignierend. "Wozu soll er sonst ein Haus kaufen."
    
    "Das ist doch noch gar nicht ...
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