1. Ihr erster Kuss kam nicht von ihm 01


    Datum: 03.11.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    ... Leidenschaft, die aus ihrem Kuss sprach, ließ keinen Zweifel daran, dass auch sie mehr wollte. Sie nickte aber auch später.
    
    „Ja, es muss ein Geheimnis sein, eins für uns beide, Vroni!"
    
    Ich mochte es, dass sie mich Vroni nannte. Es klang so schön exotisch und anders.
    
    Geheimnis
    
    Aniela hatte auf einmal etwas, was sie nie zuvor erlebt hatte. Sie hatte ein Geheimnis, das sie mit einer engen Vertrauten teilte. Eigentlich war es noch mehr, denn Veronika war ihre intime Freundin. Eine Busenfreundin, die sie küsste. Aniela konnte es kaum fassen.
    
    In Gedanken hatte sie so einfach den Term Busenfreundin benutzt. Plötzlich kam in ihr der Gedanke hoch, dass sie noch nie die entblößten Busen von Veronika gesehen hatte. Und dieser Gedanke machte sie heiß! Etwas schämte sie sich dafür, aber das Schuldgefühl war nicht sehr ausgeprägt.
    
    Immerhin hatte sie sich im Büstenhalter vor ihrer Freundin gezeigt, allerdings war das noch bevor sie sie als Freundin betrachtete. Abrupt kam ein quirliges, putzlebendiges Freudengefühl in ihr hoch. Sie war auf einmal nicht mehr allein -- nicht mehr die einsame Außenseiterin, sondern sie hatte jemanden, mit dem sie ihre Erlebnisse und Gefühle offen teilen konnte. Es war berauschend!
    
    Dazu kam noch, dass sie sich bloß daran erinnern musste, wie Veronika in dem Overall ausgesehen hatte. Die war einfach so etwas von sexy, dass Ani es kaum fassen konnte. Natürlich stand ihr noch das Denkverbot von ihrem Vater und ihrer Oma im Hinterkopf, aber ...
    ... warum hatte sie Medizin studieren wollen gegen den Willen von den beiden? Sie hatte eben nicht dieselben Einstellungen wie die beiden, die in Polen groß geworden waren. Im nächsten Moment blubberte einfach die Freude wieder in ihr hoch, als sich Veronika unter ihren rechten Arm hakte und strahlend zu ihr aufblickte. Sie kicherte dazu und sagte fröhlich:
    
    „So, jetzt bist Du meine Führerin. Ohne Brille kann ich keine zwanzig Zentimeter weit schauen. Ich vertraue Dir, dass Du mich vor dem Stolpern oder vor dem Laufen in Büsche schützen wirst."
    
    Ani wurde das Herz weit und sie steuerte ihre Freundin behutsam durch den Wald-Pfad. Es fühlte sich gut an. Dazu wurde ihr noch bewusst, dass dies überhaupt kein Problem sein würde in der Öffentlichkeit. Es gab viele Freundinnen, die Hand in Hand oder Arm in Arm unterwegs, ohne dass jemand dies ungewöhnlich fand.
    
    Erst kurz vor der Wohnung setzte sich Veronika wieder die Brille auf, weil sie im Haus nicht auffallen wollte.
    
    Nach dem Spaziergang
    
    Der kurze Ausflug war mir viel länger erscheinen, als er wirklich war. Das war, weil er so viel verändert hatte. Mich von ihr führen zu lassen, das war schon ein Erlebnis. Ich spürte ihre Fürsorge damit körperlich und direkt.
    
    Wir waren am Haus angekommen. Meine Brille war wieder auf meiner Nase. Sie hielt mir die Eingangstür zum Treppenhaus auf. Ich trat ein. Sie kam hinter mir her. Als wir auf der letzten Stufe standen, spürte ich plötzlich ihre Hand an meiner Wade und sah mich um, als ...