1. Auschecken


    Datum: 07.11.2021, Kategorien: Hausfrauen Autor: byegonhoppe73

    ... miserabel für Helene, aber ich dachte jetzt nicht an sie, sondern an mich. Es würde mich zerstören.
    
    Warum? Immerhin hat sie betrogen und ich habe geschummelt. Die Skalen waren ausgeglichen. ... Nicht ganz.
    
    Mich würde es doppelt treffen. Jedesmal, wenn ich Helene ansehen würde, würde ich mir vorstellen, wie sie sich verstohlen auf dem Hideaway-Parkplatz umsieht und was sie anschließend mit ihrem Freund in Nummer Drei gemacht hatte.
    
    Viel schlimmer wäre es, die Veränderung in ihren Augen zu sehen. Ich war es gewohnt, nichts als Bewunderung und Anbetung in ihnen wiedergespiegelt zu bekommen. Ihre Liebe zu mir war so intensiv, dass ich die Hitze fühlte, die von ihrem Körper ausstrahlte. Es machte mich froh, dass ich am Leben war, und im Inneren war es meine größte Freude, dass ich als Mann eine Frau wie Helene hatte. Jeden Sonntag in der Kirche habe ich mich für diesen Segen bedankt. Warum habe ich nie daran gedacht, als ich mit Tamara zusammen war?
    
    Ihre Augen würden eine andere Geschichte erzählen, sobald sie wüsste, was ich getan hatte. Sie würde mich nicht länger als etwas Besonderes sehen, als den besten Ehemann, Vater und Liebhaber der Welt, wie sie mich gerne daran erinnerte.
    
    Mir und den Kinder -- und unsere Familie und unseren Freunden -- würde sie etwas vorspielen. Aber manchmal, wenn sie müde wäre, würde sie loslassen und ich könnte den tiefen Schmerz und die Traurigkeit erkennen, das verloren zu haben, was sie einst erfüllt hatte - totales Vertrauen, ...
    ... Sicherheit und ihr Glaube an mich.
    
    Deshalb müsste ich mich von ihr scheiden lassen, wenn die Kinder weg wären. Diesen Augen könnte ich nicht jeden Tag alleine begegnen. Sie hatte mich angebetet und ich hatte es als selbstverständlich hingenommen. Ich hatte sie für selbstverständlich gehalten. Jedes Mal, wenn ihre Augen mir zeigen würden, was ich zerstörtt hatte, wäre es ein Stich ins Herz.
    
    Nein, so würde es nicht sein. Sie würde nie wissen, was ich getan hatte oder was ich wusste. Ihr Leben sollte besser werden als jemals zuvor. Egal was es kosten würde, ich würde ab sofort jeden Abend zum Abendessen zu Hause sein. Ich hatte nicht viel Geschäftsreisen gemacht, aber das alles war vorbei. So notwendig hatten wir das Geld nicht.
    
    Wie Klebstoff würde ich an ihr kleben, damit sie nie wieder daran denken würde, über mich zu stolpern. Sie würde mehr Sex bekommen als ein Pornostar und ich würde nicht aufhören, bis sie mich darum bitten würde, weil sie zu wund sein würde, um weiterzumachen. Wie oft sie im Monat gekommen ist würde ich zählen und ich würde versuchen, den Rekord so oft wie möglich zu brechen.
    
    Zusammen würden wir Dinge tun, die wir nie zuvor getan hatten. Sie hatte einige Dinge erwähnt, die ich bislang ignoriert hatte. Eines Nachts könnten wir uns hinsetzten, Wunschzettel schreiben und dann gemeinsam daran arbeiten. Ihr Strahlen im Gesicht brannte sich bereits in mein Herz.
    
    Für einen Moment fragte ich mich, ob Helene jemals einen Anflug von Schuldgefühlen ...
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