Fasching Teil 7 von 8
Datum: 08.11.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byNimmermehr
... nachts aufzustehen, zu arbeiten und dann wieder zu schlafen. Im Dienst in der Ambulanz machen wir Nacht für Nacht nichts anderes."
„Ich leiste dir Gesellschaft. Und ehrlicherweise will ich heute nicht alleine schlafen."
Elke sah mich ernst an.
„Ich weiß, ich bin ein „Mädchen" und wo sollte es sicherer sein, als im obersten Stockwerk."
„Ich verstehe dich."
Sie nickte.
„Alles wird gut."
„Glaubst du daran Kai?"
„Manchmal."
„Die zweite Kugel war in der Rückbank und hätte beinahe Sandra erwischt."
„Müssen wir ihr das sagen, Elke?"
„Nein. Müssen wir nicht. Wir hatten verdammt viel Glück."
„Hatten wir."
„Sandra... meine Sandra... Was mir nicht einleuchtet -- warum all das? Warum so extrem?"
„Weil Typen wie Günther schon vor langer Zeit aufgehört haben, rational zu denken."
„Wahrscheinlich hast du Recht, Kai."
Ich biss in ein neues Brot, das mit Schinken und Tomate belegt war.
Ich hatte plötzlich Appetit und es schmeckte mir auch wieder.
Wir schalteten das Fernsehgerät an. In einer Sondersendung waren Bilder der unterschiedlichen Tatorte zu sehen.
Die dritte Schießerei war tatsächlich in Griesheim in der Ahornstraße. In der Reportage blinkten dort nach wie vor die Blaulichter.
„Hoffentlich ist es Günther."
„Hoffe ich auch, Elke. Wäre sehr gut und würde vieles einfacher machen."
„Was meinst du, wie es dazu gekommen ist?"
Ich trank einen weiteren Schluck Tee.
„Ich denke, sie haben uns gesehen und auf uns ...
... geschossen. Das hat der Polizist unten am Auto gehört und der hat dann seine Kollegen geholt..."
„So könnte es gewesen sein."
„Ich hoffe nur, dass das jetzt keine großen Auswirkungen auf Melissa und euch hat."
„Auswirkungen? Ich hoffe nur, dass jetzt alles endlich vorbei ist."
„Wo Du Recht hast, hast du Recht, Elke!"
Elke umarmte mich, als ob es kein Morgen gäbe.
Ich merkte Tränen an meiner Schulter. Ich streichelte sie und streichelte und streichelte... eine gefühlte halbe Ewigkeit, nur unterbrochen von ihrem leisen Schluchzen. Und meine Augen waren auch feucht.
Das hätte heute ziemlich in die Hose gehen können.
„Wir hätten tot sein können. Sandra hätte tot sein können."
„Nein, so schnell stirbt es sich nicht."
Ich war nicht wirklich überzeugt von meinen eigenen Worten. Aber ich wollte sie aufbauen. Ich küsste ganz sachte ihre Stirn.
Sie sah mich an.
„Ich mag dich sehr, Kai. Und ich will dich auch. Aber ich bin ehrlich. Mein Herz ist vergeben."
„Ich ahne, wen du meinst."
Elke errötete leicht.
Ich trank meinen Tee aus, dann stand ich beinahe abrupt auf.
„Melissa wartet und der Tag ist noch nicht zu Ende. Lässt Du mich zum Hoftor raus? Ich rufe an, sobald wir wieder da sind."
„Ich lasse euch dann wieder hinten rein. Grüß mir Melissa und bringe es ihr schonend bei."
Wir umarmten uns wieder.
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Ich hatte Melissa „aufgepickt", sie saß in meinem Wagen und wir waren auf dem Weg nach Hause.
Ich hatte darüber hinaus die ...