1. Fasching Teil 7 von 8


    Datum: 08.11.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... diensthabenden Arzt telefoniert und ihnen beiden gesagt, dass ich sie gegen 20:00 Uhr abholen würde.
    
    Melissa hatte das mit den Schießereien im Fernsehen gesehen. Eine solche Nachricht hatte es in die Prime Time eines jeden Fernsehsenders geschafft -- inklusive obligatorischer Sondersendungen.
    
    Marius lag im Gästezimmer. Auch er schlief, hatte aber zusätzlich starke Schmerzmittel intus. Er hatte Glück im Unglück -- ein Streifschuss am Oberschenkel und am Arm ein glatter Durchschuss. Ich hatte fast zwei Stunden damit zugebracht, seine Wunden fachgerecht zu versorgen.
    
    Er war hart im Nehmen und wollte partout nicht in ein Krankenhaus. Ich verstand, warum.
    
    Seine Harley stand wie mein Wagen ebenfalls im Hinterhof -- überdacht und vor fremden Blicken sicher.
    
    Weiß der Teufel, wie er in den Hof gekommen war.
    
    Elke war in der Küche und beseitigte das von mir angerichtete „Blutbad". Marius hatte eine Menge davon verloren und wenn ich im Krankenhaus war, würde ich auch mal einen Liter „Universalblut" prophylaktisch „mitgehen" lassen...
    
    Überhaupt brauchte ich noch einiges -- vor allem Nachschub an Medikamenten, Verbandmaterial und Equipment für die Pflege. Ich musste mich ja jetzt nicht nur um Marius, sondern auch um Melissa kümmern.
    
    Ich saß auf der Couch, trank ein alkoholfreies Hefeweizen und schüttelte den Kopf. Letzten Samstagabend -- was wäre passiert, wenn ich nicht reagiert und mich einfach aus allem rausgehalten hätte?
    
    Hatte ich aber nicht!
    
    Und ...
    ... deshalb saß ich nun hier.
    
    Elke kam mit einem Tablett aus der Küche: ich sah dampfenden Kräutertee und eine Lage belegte Brote.
    
    Sie sah müde aus. Aber sie war stark.
    
    „Du siehst ziemlich müde aus, Kai."
    
    „Ich dachte gerade das Gleiche von dir..."
    
    Sie lachte.
    
    „Wundert´s?"
    
    „Nicht wirklich. Ich fühle mich gerade 5 Jahre älter."
    
    Ich nahm ihr das Tablett ab und sie setzte sich.
    
    „Was zur Stärkung. Wir haben noch nichts gegessen."
    
    „Danke, Elke." Ich lächelte sie dankbar an.
    
    „Die Brote sehen toll aus und der Tee... Genau das Richtige für diesen Moment."
    
    „Wann fährst Du Melissa abholen?"
    
    „Gleich nach dem Essen. Wenn was sein sollte mit unseren Patienten, kannst du mich kurz anrufen. Aber ich denke, die werden alle friedlich bis morgen durchschlafen."
    
    Ich nahm einen Schluck Kräutertee -- Kamille und Minze, eine gute Wahl.
    
    „Marius muss ich gegen eins heute Nacht mal kurz wecken und ihm noch was spritzen. Dann sollte es passen."
    
    Elke nickte.
    
    „Du kannst dich auf mich verlassen. Ich werde hier warten und wenn ich was höre, sehe ich nach und rufe dich an."
    
    „Genau. Ich werde heute Nacht hier unten schlafen und mir den Wecker stellen. Ich schaue in der Nacht mehrmals nach allen."
    
    „Ich bleibe bei dir."
    
    „Nein, geh du mal heute Nacht nach oben in mein Zimmer. Melissa schläft bei Sandra. Du musst aber auch durchschlafen. Das war sehr viel Stress heute."
    
    „Nein, nein. Ich bleibe auch hier unten, wenn du Hilfe brauchst."
    
    „Ich bin es gewohnt, ...
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