Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... eindringlich.
"Reden wir später drüber. Ich muss das Abendessen fertig machen", lenke ich ab.
"Aber wir reden!", beharrt sie.
"Nachdem die Kinder im Bett sind", beruhige ich sie.
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Das Essen scheint den Kindern geschmeckt zu haben. Sie haben ordentlich eingepackt. Pia hat sie dann nach oben gebracht. Ich dagegen habe eine Flasche Rotwein aus dem Keller geholt und mir in der Küche zwei Gläser, eine Decke und den Öffner geschnappt.
Gut ausgestattet mache ich mich auf den Weg zu der Stelle, an der wir uns gestern unterhalten haben. Ich breite die Decke aus, mache den Wein auf und lasse ihn atmen. Dann hole ich aus der Küche noch ein paar Erdbeeren und setze mich nieder.
"Hier bist du?", sagt Pia. "Das hätte ich mir denken können."
"Ich dachte, der Abend ist so herrlich, da können wir es uns draußen gemütlich machen."
Pia setzt sich zu mir auf die Decke. Ich schenke den Wein ein und reiche ihr ein Glas. Pia zögert einen Moment, nimmt das Glas dann aber doch.
"Auf dich", meint sie.
"Nein, auf uns", korrigiere ich sie.
"Ohne dich gäbe es kein uns", stellt sie klar.
"Trotzdem! Ich blicke lieber in die Zukunft, als zurück", werfe ich ein.
"Prost!", sagt. Dabei hält Pia ihr Glas in die Höhe. In ihrem Blick liegt etwas Warmes und Weiches.
"Prost!", antworte ich. Dann stoßen wir an.
Pia nimmt einen vorsichtigen Schluck. Ich beobachte sie neugierig. Erst dann trinke auch ich. Es ist ein vollmundiger Burgunder. Er rinnt geschmeidig die ...
... Kehle hinab und hinterlässt im Abgang den Geschmack von Brombeeren und feuchter Erde.
"Hm, das ist ein edler Tropfen", meint Pia. "Ich verstehe allerdings nicht viel von Wein."
"Für dich nur das Beste", sage ich.
Es entsteht eine kurze Pause. Ich spüre, Pia möchte etwas sagen, traut sich aber nicht. Ich lasse ihr die Zeit und verhalte mich ruhig.
"Hast du das ehrlich gemeint, was du der Frau vom Jugendamt gesagt hast?", erkundigt sie sich schließlich.
"Zweifelst du daran?"
"Nein, eigentlich nicht", meint Pia. "Es ist nur so ungewohnt."
"Dass es jemand ehrlich mit dir meint?"
"Ich habe zu oft das Gegenteil erfahren müssen."
"Das glaube ich", sage ich nachdenklich. "Wie viel hast du von unserem Gespräch gehört?"
"Genug!"
"Auch das mit der Wohnung?", frage ich.
"Ja, auch das."
Pia lächelt. Dann schmiegt sie sich an mich und drückt mich nieder, sodass ich auf der Decke zu liegen komme. Flink wie ein Wiesel klettert sie auf mich und setzt sich auf mein Becken.
"Was wäre dir lieber?", erkundigt sie sich.
"Was meinst du?", frage ich. Ich verstehe nicht, wie sie das meint.
"Wäre dir lieber, wir würden hier bleiben oder, wenn wir in eine eigene Wohnung ziehen?"
"Es geht nicht um mich, es geht um dich und die Kinder", weiche ich aus.
"Es geht auch um dich. Willst du uns hier haben?"
"Natürlich, sonst hätte ich es Euch doch nicht angeboten", versichere ich.
Pia sagt nichts. Sie beugt sich zu mir herab. Sie schaut mir direkt in die ...