Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... dass sie ihn in der Hand hat. Doch in ihm keimt der Jähzorn wieder auf.
"Nein!", sagt er. "Machen Sie, was Sie wollen. Ich akzeptiere Ihre Forderungen nicht!"
Pia nimmt dies überraschend gelassen. Sie lächelt sogar.
"Herr Gruner, lösen Sie bitte den Vertrag mit Herrn Meinrad auf. Wir gehen anschließend hinunter zu den Mitarbeitern und bieten Ihnen an, den Laden zu übernehmen. Sie können eine Genossenschaft gründen. Das wäre sicher der einfachste Weg. Wenn sie das Risiko scheuen, dann werden wir eine Gesellschaft gründen und das Geschäft selber führen. Sie, Herr Gruner, werden das, so hoffe ich, neben ihrem Job übernehmen können. Sonst suchen wir einen Geschäftsführer", gibt Pia Anweisungen.
"Ja, gerne, Frau Seger", antwortet Gruner.
Er schmunzelt vergnügt und betrachtet Pia mit Bewunderung. Meinrad hingegen schaut sie schockiert an.
"Pia, lassen Sie uns doch noch reden. Ich nehme die Bedingungen an. Ich tu alles, was Sie wollen", bettelt er.
Pia schaut ihm gelassen ins Gesicht. Sie steht auf, stützt sich dabei am Tisch ab und beugt sich zu ihm hinüber.
"Sie hatten Ihre Chance, im Gegensatz zu mir", meint sie. "Sie haben es selbst verkackt."
Dann erhebt sie sich, wirft sie mir einen auffordernden Blick zu und geht auf die Tür zu. Ich folge ihr. Als wir draußen sind und sie die Tür hinter uns schließt, lehnt sich Pia mit dem Rücken gegen die Wand.
"Ich hätte ihm die Chance gegeben", sagt sie leise.
"Ich weiß mein Schatz. Doch deine Idee mit der ...
... Genossenschaft finde ich super. Ich bin fürchterlich stolz auf dich", versichere ich ihr.
"Es hat gutgetan, ihm in der Position des Stärkeren gegenüber zu sitzen. Es war schwer, aber wichtig. Vorher hatte ich trotz allem das Gefühl, die Verliererin zu sein. Ihn so vor mir zu sehen, hat mir gezeigt, dass es Situationen gibt, in denen kann man nicht gewinnen und es gibt andere, da reicht einem jemand die Hand. Ich hoffe, das war ihm eine Lehre", sagt sie.
Dann stößt sie sich von der Wand ab und kommt zu mir her. Sie legt die Arme um meinen Hals und legt ihre Stirn gegen die meine.
"Und du bist sicher, dass du mich haben willst?", will sie wissen.
"Für immer! Das weiß ich ganz genau!", bestätige ich.
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Wir sitzen auf der Terrasse in der Rattan-Couch. Nach dem Abendessen haben wir noch mit den Kindern herumgealbert und Pia hat sie anschließend ins Bett gebracht.
"Vor wenige Tagen saß ich noch in einem Drecksloch", sagt Pia nachdenklich. "Ich hatte Sorgen, Nöte und Ängste. Heute geht es uns gut, ich brauch mir keine Gedanken über das Morgen zu machen und ich habe einen Mann, der mich liebt und den ich von ganzem Herzen liebe. Womit habe ich das verdient?"
"Ich muss immer wieder an unsere erste Begegnung denken", antworte ich.
"Beim Supermarkt?"
"Genau die. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, da war es um mich geschehen. Ich habe mich in dich verliebt. Allerdings hätte ich nie zu hoffen gewagt, dass du meine Liebe erwiderst. Ich bin schließlich ...