Zufällige Begegnung
Datum: 09.12.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Hand zum Schlag aus. Mein Gott, ist der langsam und durchschaubar! Ich pariere mühelos und ramme ihm mein Knie brutal zwischen die Beine. Das ist zwar nicht die feine Art, ist aber in meiner Situation die beste Möglichkeit, Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit zu zeigen.
Der Typ heult augenblicklich mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht auf, seine Augen treten weit aus den Höhlen und starren mich einen Moment lang ungläubig an. Dann sackt er in sich auf die Knie, kippt vornüber und bleibt wimmernd am Boden liegen. Er windet sich vor mir und heult wie ein geprügelter Hund.
Mein Angriff kam schnell und hart. Doch das ist meine einzige Chance gegen ihre zahlenmäßige Übermacht. Meine Taktik, den Anführer auszuschalten und damit die anderen beiden einzuschüchtern, geht offenbar voll auf.
Seine zwei Kumpane starren mit offenem Mund auf ihren Freud, der nach Luft japst. Der Tritt hat perfekt gesessen. Ihn interessieren im Augenblick nur noch seine schmerzenden Hoden. Die Gruppe ist damit führungslos. Mein Plan geht perfekt auf. Nun habe ich leichtes Spiel. Ich mache einen entschlossenen Schritt auf die beiden zu. Das reicht! Sie lassen das Mädchen augenblicklich los, packen geistesgegenwärtig ihren am Boden liegenden Kollegen links und rechts unter den Achseln, ziehen ihn auf die Beine und schliefen ihn hinter sich her, während sie eiligst das Weite suchen. Ich schaue ihnen noch nach, um mich zu vergewissern, dass sie auch wirklich verschwinden. Dann wende ich mich ...
... dem Mädchen zu.
"Hallo, ich bin Werner. Geht es dir gut?", erkundige ich mich.
"Ja, danke. Ich denke schon", stottert sie.
Ich sehe deutlich, dass sie am ganzen Körper zittert. Erst jetzt wird ihr wohl so richtig bewusst, in welcher Gefahr sie sich befunden hat. Ich hebe die Einkaufstasche auf, die ihr beim Angriff der Burschen aus der Hand gefallen sein muss und sammle die Sachen ein, die herausgefallen sind.
"Hast du ein Auto? Kann ich dich irgendwo hinbringen?", frage ich.
"Danke, ich bin mit dem Wagen da", stammelt sie.
"Wo ist er denn?"
"Dort hinten", sagt sie. Sie deutet auf einen alten Kleinwagen. Es ist tatsächlich das zweite Auto, das außer meinem auf diesem einsamen Platz abgestellt ist.
"Du hast wohl auch vorne keinen Platz mehr gefunden? Mir ist es auch so ergangen", sage ich. Ich versuche eine Art Gespräch in Gang zu bringen. Sie steht noch immer unter Schock und ich möchte abchecken, ob sie Hilfe braucht oder ob ich sie alleine heimfahren lassen kann.
"Ja, Scheiße! Ich hatte von Anfang an ein mulmiges Gefühl", bringt sie hervor.
"Komm, ich bring dich zum Wagen", biete ich an. "Geht´s?"
"Ja, langsam erhole ich mich vom Schreck. Danke!"
"Du solltest die Typen anzeigen. Ich stehe als Zeuge gerne zur Verfügung", biete ich an. Dabei halte ich ihr meine Visitenkarte hin. Sie nimmt sie geistesabwesend und steckt sie in die Tasche. Sie schaut sie nicht einmal an.
"Wie heißt du?", erkundige ich mich.
"Ach wie unhöflich von mir, ...