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Vorlieben - oder wie sieht meine Traumfrau aus
Datum: 12.12.2021, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind
... ich allerdings nicht. Ich meinte damit meine und Babettes Beziehung. Aber wenn ich mit der jetzt auch noch Schluß mache? Es gibt ja keinen akuten Grund dafür. Bei uns ist alles Harmonisch wie immer. Nur weil ich für ein paar Minuten das lodernde Feuer im Körper ihrer Mutter gefühlt hatte? Wegen einem utopischen Traum eine angenehme Freundschaft aufkündigen? Wenn sich Babette schon nicht wie meine Partnerin anfühlte, eine sehr gute Freundin und mein bester Kumpel war sie mir unbedingt geworden. Später wollten wir nochmal mit Lin reden, da war sie jedoch aus dem Haus. Mit meinem Auto, der Schlüssel lag wie immer im Flur neben dem Telefon. Ich sah es ihr nach, diese Frau durchlebte einen Ausnahmezustand. So schlief ich auch das erste mal bei Babette. In ihrem Bett. Ganz züchtig neben ihr, nicht auf ihr. Trotzdem schien sie sehr glücklich, hielt meine Hand ganz feste. Ich stellte mir vor es wäre die zierliche Hand ihrer Mutter. Der Geruch war schonmal ziemlich ähnlich. Am Morgen fuhr ich mit der S-Bahn zur Arbeit. Am Nachmittag bekam ich eine SMS von Lin, wo sie sich entschuldigte und sagte dass ich mein Auto vollgetankt wieder haben könnte. Nun habe ich wenigstens auch ihre private Telefonnummer. Babette freute sich sehr am Abend mich zu sehen. Erzählte mir dass Lin sich über Nacht bei einer Freundin ausgekotzt hatte und zwar noch tieftraurig sei, aber wieder halbwegs klar bei Verstand und nach vorne blickt, wie man das auf die schnelle übergangsweise regeln könne. ...
... "Meine Mama fragt ob du nicht bei uns einziehen magst und bisschen was zur Miete dazu geben kannst, wenn du jetzt schon bei uns schläfst?" "Echt? Sie hat es gemerkt?" Ich schwankte bisschen zwischen schlechtem Gewissen und Erheiterung. "Eine Nachbarin hat es ihr gesteckt. Die doofe Alte von gegenüber. Aber sie hat es total easy aufgenommen. Sie meint du bist anständig." Dennoch gab es mir zu denken. Das Anliegen verstand ich durchaus, denn wir wohnten damals im westlichen Grossraum Münchens und die Mieten entwickelten sich explosionsartig nach oben. Es gibt ausreichend Industrie für gute Jobs, wovon ich ja auch profitiere. Die Landschaft ist wunderschön. Wir haben viele Seen zum Schwimmen und Eislaufen und die Alpen sind nur gut eine Autostunde oder eine halbe Motorradstunde entfernt. Leider stellte das die halbe Republik fest. Viele Wohnungen wurden an Vermögende zu horrenden Preisen vermietet. Das Los des Kapitalismus: Warum sollte ein Vermieter eine Wohnung an eine einheimische Familie vergeben wenn er für fast den doppelten Betrag eine Ferienwohnung daraus machen kann, dessen Bewohner vielleicht 8 Wochen im Jahr anwesend ist. Die Wohnung dementsprechend wenig strapaziert wird und es ruhig im Haus bleibt? Auch die Eigentumswohnungen gingen für Preise über den Makler wo Normalverdiener nicht mal mehr als Doppelverdiener mithalten können. Das würde Lin und Babette jetzt auch treffen. Noch bewohnten sie ein kleines Reihenhäuschen. Ob sie das jedoch von ihrem ...