1. Die Anhalterin - 02


    Datum: 03.01.2022, Kategorien: Erstes Mal Autor: byKatschiBln

    Als mich die ersten Sonnenstrahlen Stunden später weckten, fiel mir als erstes auf, dass die Schlafzimmertür offen stand. Dann nahm ich neben mir den ruhigen Atem einer schlafenden Person wahr. In der zweiten Betthälfte lag Chrissy und schlief völlig entspannt und merkte nicht einmal wie meine Decke zur Seite schlug und aufstand.
    
    Nach einer schnellen Dusche und einem kleinen Kaffee, ging ich zum Bäcker um Brötchen zu holen und brachte auf dem Weg auch eine Tageszeitung mit. In der Wohnung zurück, wuselte mein kleiner Schützling nur mit einem frischen Slip bekleidet durch die Küche und deckte den Tisch. Ein Glas Milch und ein Latte Macchiato standen schon neben den Tellern.
    
    „Morgen Sonnenschein, schon so fleißig? Mich stört es ja nicht, dass es ein sehr schöner Anblick ist, aber glaubst du nicht, dass nur ein Schlüppi als Arbeitskleidung, vielleicht etwas wenig ist?"
    
    „Ich wollte dem alten Mann was fürs Auge gönnen zum Tagesbeginn und es ist jetzt schon so heiß, deshalb habe ich hier den Frühstückstisch gedeckt. Auf dem Balkon war es mir zu warm.", entgegnete sie.
    
    Während des Frühstücks fragte ich sie, wie wir den Tag gestalten wollten. Ich hatte Zeit und wollte mich ganz der Kleinen widmen. Mein Telefon klingelte im Schlafzimmer, also holte ich es mir, aber auf dem Weg dahin verstummte es schon wieder. Wer hat da keine Geduld, dachte ich bei mir und aktivierte das Display. Ein Anruf in Abwesenheit und eine WA-Nachricht, beide von Mama Jessica.
    
    Die Nachricht ...
    ... lautete: "Danke für die Nachricht. Sehr nett, dass Sie sich um Chrissy kümmern. Aber Sie werden verstehen, dass ich nicht wirklich beruhigt bin. Sie ist manchmal schon so erwachsen und dann wieder so naiv. Bitte halten sie mich auf dem Laufenden. Nochmal Danke."
    
    Die Nachricht war schon mehrere Stunden alt und ich beantwortet sie nur mit einem knappen ´OK´ und nahm das Handy mit in die Küche. Dort fragte ich dann Chrissy, warum sie denn heute Morgen in meinem Bett anstatt in ihrem Zimmer schlief. Sie begründete es damit, dass es ihr nachts allein in der fremden Umgebung zu unheimlich wurde und deshalb sei sie lieber zu mir ins Bett gestiegen. Jetzt wusste ich, was ihre Mutter mit ihrer Nachricht gemeint hatte.
    
    Nachdem ich mein Frühstück beendet hatte, führte ich ein paar Telefonate in meinem Bekanntenkreis. Die Ergebnisse meiner ersten kurzen Recherche teilte ich Chrissy dann mit und ihre Stimmung wurde immer bedrückter, als ich ihr leider klar machen musste, dass alle Jobs die kurzfristig zu haben waren, nur zum Mindestlohn bezahlt wurden und ein möbliertes Zimmer bei der Mutter eines Freundes für 300,- € in Monat zu haben wäre. Ich rechnete ihr kurz vor, wie viele Stunden sie jobben musste, um Miete, Fahrgeld und Verpflegung bezahlen zu können. Die Tränen kullerten ihr schon wieder nur so über die Wangen. So bekäme sie ja die benötigte Summe nie zusammengespart. Auf meine Frage wie groß den die Summe sei, verließ sie die Küche, kam nach kurzen wieder zurück und legte die ...
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