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Die Party
Datum: 15.01.2022, Kategorien: BDSM Autor: Glühwürmchen
... Kommunikationsfähigkeiten. Mit einer direkten, noch dazu ehrlichen Antwort hätte ich nie gerechnet. "Wie bitte? Und warum begleitest Du mich dann? Wärst Du doch besser am Sicherheit bietenden Feuer geblieben!" "Zu kurzsichtig - trügerische Sicherheit." "Ah verstehe, bin nicht der Einzige, der kein Smalltalk kann!", dachte ich und antwortete: "Das verstehe ich jetzt nicht." "Katharina hat zwei Spiele angekündigt. Teilnahme ist Pflicht. Ja, und eines davon ist ein Geländespiel. Und welcher Art Terrain ist das Gelände hier? Richtig: Wald! Wald, soweit das Auge reicht. Ich mag gewisse Kommunikationsdefizite haben, aber ich erkenne eine Chance, wenn ich sie sehe. Und Du bist eine sehr gute Chance, mir ein wenig Sicherheit in all der Unsicherheit zu verschaffen." Kommunikationsdefizite hm? So konnte man es ausdrücken. Erst den Mund nicht aufkriegen und mich dann zutexten. Das konnte ja heiter werden. Auf die Schnelle fiel mir keine vernünftige Antwort ein und so spielte ich auf Zeit: "Ähm". "Ja schon klar. "Ist doch nur Wald", denkst du. "Was kann hier schon passieren? Soll sie sich mal nicht gleich ins Höschen machen!", aber das ist alles nicht so einfach!" Darauf wusste ich eine Antwort: "So denke ich aber nicht! Im Gegenteil, ich finde es sehr mutig, dich deiner Angst so einfach zu stellen. Alle Menschen haben vor irgendetwas Angst und deine Dendrophobie, also die Angst vor Bäumen, ist relativ weit verbreitet." "Danke für die netten Worte! Ich bin ...
... überrascht, dass du sogar den Namen meiner Angst kennst, Respekt." "Danke. Ich frage mich allerdings schon, inwiefern ich dir jetzt behilflich sein kann." "Deine Nähe gibt mir Sicherheit und dein Verständnis tut meiner Psyche gut. Das Wichtigste aber ist, dass ich mir die Gegend hier schon ein wenig ansehen kann, so dass das nachher nicht alles Neuland ist." "Ah, das verstehe jetzt sogar ich." Demnach erwartete sie gar nicht von mir, jetzt ein tiefenpsychologisches Gespräch mit ihr zu führen. Ihr genügte bereits meine bloße Anwesenheit. "Kannst du deine Angst an irgendetwas festmachen?" "Es sind die mannigfaltigen Geräusche im Wald. Es raschelt hier, es knackt da. Rechts ein Schatten, links eine Bewegung. Der Wald ist voller Leben. Ich kann unmöglich alles im Blick behalten. Hinter jedem Baum könnte ein böses Monster auf mich lauern. Nein, nein, ich glaube nicht an Monster, jedenfalls nicht an zottelige, grunzende oder sabbernde Monster aus der Fantasiewelt. Warum auch, es gibt genug Monster in Menschengestalt!" Und was machte sie so sicher, nicht gerade in diesem Moment neben einem solchen herzulaufen? "Du fragst Dich jetzt bestimmt, warum ich glaube, dass gerade du kein solches Monster bist!" "Der Gedanke kam mir." "Katharina hat schon viel von dir erzählt. Sie beschreibt dich als einen freundlichen, stets sachlichen Menschen, mit einem sehr feinen Sinn für Humor. Einmal hat sie zu mir gesagt: "Weißt Du", hat sie gesagt, "wenn ich eines Tages in einer Hütte ...