Knapp am Abgrund vorbei
Datum: 23.02.2022,
Kategorien:
Ehebruch
Autor: Jean Leduc
... freier Mitarbeiter, immer nur für einen begrenzten Zeitraum zur Abwicklung von konkreten Projekten engagiert, mal mehr oder weniger gut bezahlt, meist die irgendwo in Deutschland die ganze Woche unterwegs, in der Regel 12 Stunden Tage und damit leider viel weniger Zeit für uns, beziehungsweise Diana. Mir war zwar bewusst, dass es für uns nicht mehr so einfach wie früher war, dass ich viel weniger Zeit hatte, aber schließlich blieb mir als Alleinverdiener kaum eine andere Möglichkeit, als dann ran zu klotzen, wenn es Arbeit gab. Trotzdem hatte mich aber immer blind darauf verlassen, dass wir bei Unstimmigkeiten zwischen uns oder Problemen immer das gemeinsame Gespräch suchen würden, um gemeinsam nach Lösungen suchten.
Sie studierte, plante zu promovieren und hatte jetzt im Gegensatz zu mir viel mehr Zeit als früher, unternahm viel, traf sich mit Freundinnen, ging tanzen und machte Sport. Wochenlang, das heißt jeden Samstag hatte ich ihr zuliebe beim Umbau ihres neuen Dojos mitgeholfen, die ganze Elektrik neu installiert, erforderliches Material zu Großhandelspreisen besorgt, mich voll eingebracht, geglaubt ein fast freundschaftliches Verhältnis mit ihren Vereinskamerad:innen gehabt zu haben, respektiert und anerkannt zu sein. Ganz offensichtlich ein großer Irrtum, angesichts dieses Horrors aus heiterem Himmel. Jetzt lag sie hier mit diesem Typen aus ihrem Verein im Bett und ließ sich von ihm ohne die geringste Scham vögeln. Wieso hatte Diana das nötig, mich so skrupellos ...
... vorzuführen und so tief zu demütigen?
Mir war wohl immer bewusst gewesen, dass wir im Gegensatz zu früher quantitativ weniger Sex hatten, vielleicht auch qualitativ, nicht mehr so experimentierfreudig, so locker und auch so unbeschwert waren. Alles hatte sich etwas abgekühlt und nachgelassen, ich hielt das für die ganz normalen Abnutzungserscheinungen einer langjährigen Beziehung. Auch hatte ich nie den Eindruck, dass Diana dies anders sehen könnte, dass sie etwas vermisste, andere Bedürfnisse hatte. Sie hatte ja diesbezüglich nie etwas gesagt oder war von sich aus aktiv geworden. Jeder Sex, den wir zusammen hatten, ging immer von mir aus, sie erwartete immer verführt und überzeugt zu werden, sie war zwar meistens nicht abgeneigt, aber auch nicht wirklich begeistert, kritisierte oft, ich wäre nicht überzeugend genug, tat aber auch nichts, um mir entgegen zu kommen. Sie sagte immer, wenn du wirklich willst, bist du auch überzeugend. All das erweckte in mir nicht den Eindruck, dass Diana heute auch noch so viel an Sex lag, wie früher, dass sie deutlich mehr wollte. Ganz offensichtlich eine krasse Fehleinschätzung, das mit dem wenig oder keinen Sex wollen bezog sich ganz offensichtlich ausschließlich auf meine Person.
Doch es war, wie es war, alles lamentieren half nichts mehr, ich beschloss meine Frau zur Rede stellen, auch auf die Gefahr hin, dass dies das Ende unserer Ehe bedeuten würde. Mittlerweile war mindestens eine Stunde verstrichen, so lange saß ich, tief in meine ...