1. Die Mitte des Universums Ch. 061


    Datum: 04.03.2022, Kategorien: Erstes Mal Autor: byBenGarland

    ... sexy?"
    
    „Na ja, jetzt wo Du 18 bist, kann ich es Dir ja sagen ..."
    
    Ihr Geburtstag war im Juli gewesen. Anna nickte und schien zu überlegen.
    
    „Ich weiß nicht," hob sie wieder an. „Die Jungs meiner Generation finden mich wohl ein bisschen zu ruhig und zu dünn. Und jedes Mal, wenn ich ein Selfie schieße, rollt eines meiner Augen nach außen. Ist Ihnen das schon 'mal aufgefallen?"
    
    „Nein, aber wenn es mir aufgefallen wäre, würde ich es nicht erwähnen. Je mehr Selfies die Leute schießen, umso mehr machen sie sich Sorgen um ihr Aussehen. Selfies sind doch eh' Quatsch. Im Moment rollt jedenfalls keines Deiner Augen nach außen. Und selbst wenn: Du wärst dann immer noch schön. Lass Dich nicht verrückt machen ..."
    
    „Ja, ich weiß, aber trotzdem ... irgendwie habe ich noch nicht das richtige Glück gehabt," seufzte sie kurz, aber lächelte auch schon wieder.
    
    „Na ja, bald bist Du in einer neuen Stadt, und da werden die Karten ohnehin neu gemischt," lachte ich.
    
    „Sie sagten," fuhr sie aber gleich fort, den Hinweis auf ihren neuen Lebensabschnitt erst einmal ignorierend, „dass sie mich schön finden? Was genau gefällt Ihnen denn an mir?" wollte sie nun sich im Stuhl räkelnd genauer wissen.
    
    Das war eine ganz typische vietnamesische Frauen-Frage. Ich hatte es ihr ja eigentlich schon gesagt, aber nun wollte sie sich wohl in meinen Worten sonnen. Na, gut:
    
    „Dein Gesicht ist schon mal so schön, dass ich Dich stundenlang ankucken könnte," sagte ich ihr.
    
    Ihre Nase war zwar ein ...
    ... wenig grob -- und ihre Ohren ein wenig groß -- aber ihre Augen und ihr Mund waren zum Verlieben. Ihr Haar war ebenfalls schön, und sie hatte auch zwei sehr gesunde, makellose Zahnreihen. Nun lächelte sie wieder und bedankte sich für das Kompliment.
    
    „Und dann: Na ja, Dein Körper ist schon sehr schlank, aber ich mag das. Unheimlich sogar. Ich weiß nicht, warum. Klar bist Du sicher einigen Männern zu dünn, aber ich finde es bezaubernd, wie Du Dich bewegst, wie Du bei Laufen schwingst und wippst ... und es ist ja nicht so, dass Du ausgemergelt aussiehst oder Hunger leidest ..."
    
    Ich wusste erst einmal nicht weiter. Aber was ich ihr gerade gesagt hatte, stimmte. Ja, manche sehr junge Vietnamesinnen waren super schlank, auch ohne Diät.
    
    „Haben Sie das damals schon so empfunden, als ich noch ihre Schülerin war?" wollte sie nun wissen.
    
    Die Frage war natürlich einigermaßen heikel, aber wir waren ja allein.
    
    „Ja, klar, im Prinzip schon. Du hast Dich ja auch seitdem nicht viel verändert. Ich mochte immer Deine graziösen Bewegungen: wie Du einen Stift hältst beim Schreiben, zum Beispiel."
    
    Ihre Handschrift war makellos, erinnerte ich mich. Anna schien nun in dem, was ich ihr gerade gesagt hatte, förmlich zu baden. Sie dachte gar nicht daran, mir ins Wort zu fallen oder etwas zu entgegnen. Sie entknotete aber ihre Beine und zog vorsichtig ihr Kleid ein wenig auf ihren Oberschenkeln nach oben. Mir schien, sie hatte auf einen guten Moment gewartet, aber da der nicht gekommen ...
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