Der Pianist und das Mädchen
Datum: 13.03.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Dingo666
... durch einen Vorhang aus Licht.
Staunend betrachtete er Auries entrücktes Gesicht, die stille Ekstase, die sich auf ihren leicht geöffneten Lippen und ihren zusammengepressten Lidern abzeichnete. Er legte eine Hand auf ihre Wange, an ihren Hals, und immer noch wusste er genau, wie sie reagieren würde, was sie mochte.
Die vollen Brüste schaukelten bei jedem seiner Stöße ruckartig auf und ab, winkten ihm zu wie begeisterte Zaungäste. Eine davon bedeckte er mit der Handfläche, presste.
***
Aurie stöhnte hingebungsvoll, als ihr unerwarteter, unvergleichlicher Liebhaber ihren Busen liebkoste und zusätzlich ihren Mund mit seinen Lippen verschloss. Diese Mehrfachkombination von Reizen überschlug sich, traf sie wie ein Sturm feiner Nadeln, überall in ihr hitziges Fleisch.
Eine neue Qualität von Wollust brach in ihr hoch. Ihre Bewegungen transportierten jetzt eine Eindringlichkeit, eine so akute Erlösungsnot, dass es ihr den Atem verschlug. Zitternd hing sie an dem sehnigen Körper über ihr und verging fast vor Erregung.
***
Jean-Luc hörte genau, wie das Stück ins Finale wechselte. Aurie stieß hechelnde Laute in seinen Mund aus und drängte auf das Tempo. Er selbst und das ganze Orchester folgten bereitwillig, und tief aus seinem Zentrum meldete sich ein letztes, unbegreiflich mächtiges Instrument zu Wort. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte es alles an sich gerissen, er war aufgesaugt, war nur noch Teil des Klangs. Der ihn nun antrieb, voranpeitschte, ...
... schmetterte...
Sämtliche Atome des Universums fanden zusammen, schwangen gemeinsam, in einem einzigen, machtvollen A, über achtundvierzig Oktaven hinweg.
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Vibrierende Hitze erfüllte Aurie bis in die Fingerspitzen, bis ins letzte aufgerichtete Härchen. Sie spürte, wie ihr Lover sich heftig anspannte. Der abschließende Stoß traf sie wie ein Hammerschlag. Sie taumelte hinterher, lachend, hinein in den Schmelzofen des Orgasmus.
***
Er konnte ihren Höhepunkt spüren. Bekam ihn genau mit, haarfein abgestimmt mit seinem Erleben, ohne dass er etwas dazu tun musste. Dann...
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Aurie schrie.
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Jean-Luc lauschte. Verzückt.
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Der Nachtvogel, von ungewöhnlichen Geräuschen am Wasser angelockt, umsegelte eine schwarzschweigende Buche und warf einen Blick nach unten. Er sah zwei Menschen in verschlungenen Bewegungen. Ein seltsames Licht ging von ihnen aus, als ob sie von innen heraus glühten.
Der Vogel veränderte seine Bahn und glitt lautlos davon. Die wie immer rätselhaften Aktivitäten der Menschen deuteten weder auf Futter noch auf Gefahr hin, und er vergaß sie im nächsten Augenblick.
Dennoch fühlte sich die Welt auch für ihn ein winziges Quäntchen anders an als zuvor.
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Stille. Nur noch Stille.
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Jean-Luc schloss die Augen. Der Saal voller Menschen, die festlich herausgeputzten Talare der Professoren, die Blicke der anderen Absolventen und seine Erinnerung an ihre makellosen Vorträge soeben -- all das verschwand. Nur das unterdrückte ...