1. Pauline, weitere Eingewöhnungen


    Datum: 21.05.2022, Kategorien: BDSM Autor: byJahna

    ... märchenhaften Hörigkeit im Grunde die ´Auslöschung als menschliches Wesen´ ...."
    
    Andrea Dworkin vertrat im Rahmen ihrer Kampagne gegen Pornografie im Allgemeinen und sadomasochistischer Literatur im Besonderen die Meinung: "... die Figur der O sei durch einen männlichen Autor nur dazu geschaffen worden, die Unterwerfung der Frau zu propagieren."
    
    Frederick Wyatt vertritt die These, dass, "... die offenkundige Unverwüstlichkeit der O, ebenso wie ihre Unverletzlichkeit gegenüber allen Unbilden den Genuss der sadomasochistischen Literatur erleichtern und sieht hier eine Nähe zur Funktion der Katharsis in der klassischen griechischen Tragödie...." Unglaublich, aber ein Schweizer Sammler namens Nordmann erwarb 1994 das Manuskript des Romans für ca. 100.000 US-$ (etwa 65.000 €). Nach seinem Tod wurde ein Großteil der Sammlung, einschließlich des Manuskriptes von Geschichte der O, am 27. April 2006 bei Christie's in Paris versteigert und ging dort für 85.000 € an einen Unbekannten. Der weltweit bekannte Roman ist bis zum heutigen Tag in Deutschland als jugendgefährdend eingestuft und indiziert. Lustig wenn man daran denkt das es im Nachbarland sogar einen Literaturpreis gewonnen hat! Und all das, obwohl das gesamte Buch ohne obszöne Wortwahl auskommt. Nix von wegen Ficken, Votze oder Titten, nicht einmal Analsex, sondern nur: ´er nahm sie wie einen Knaben´...
    
    Das finde ich eigentlich schade, denn in meinem neuen Leben wimmelt es ja nur so davon und ich weiß was das mit mir ...
    ... macht, egal wer mich damit bezeichnet. Aber mein Kopf hat schon beim ersten Lesen all das da eingefügt, wo meine Vorstellungen es bei mir gerne gehabt hätten, wenn man mich nach Roissy gebracht hätte. Und natürlich habe ich schizophrener Weise zugleich ein schlechtes Gewissen gehabt dabei. Das Mädchen, das schmutzige Pornohefte vom Bruder heimlich nachts unter der Bettdecke mit Taschenlampe liest. Oder so in der Art....
    
    Ich bin wirklich erstaunt wie konzentriert ich gearbeitet habe und bekomme gar nicht mit wie die Zeit vergeht. Nach Beendigung meiner Zusammenfassung ist es ein-Uhr morgens, mein Kopf ist voller Gedanken um Dominique Aurys. Diese Frau hat das Buch, innerhalb von nur drei Monaten, als eine Art Liebesbeweis für einen verheirateten zwanzig Jahre älteren Mann geschrieben. Schlussendlich blieb es aber nur bei einer Affäre und wieviel die Autorin von dem gemacht hat was sie geschrieben hat weiß man auch nicht.
    
    Eine Frau, die absolut alles mit sich machen lässt ...
    
    Und bin ich das? Werde ich das sein? Und empfinde ich das auch so, dass mein Selbstbewusstsein auf verquere Art damit gestärkt wird, weil ich zu meinem wirklichen ICH gezwungen werde? Jedenfalls bin ich mehr im Mittelpunkt von etwas und fühle mich selbst ganzheitlich „echter", als ich das jemals war und ja, es macht mich auch stolz, dass ich auf diese Art und Weise gewollt werde...aber wo führt das bei mir denn hin? So wie es der >O
    
    Schlussendlich falle ich mehr oder weniger in mein Bett und bin ...
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