Das Geschenk
Datum: 19.06.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... tunlichst vermieden. Nikita hat mir die ganze Zeit über, immer wieder einen schüchternen Blick zugeworfen. Da die beiden eine lange Reise hinter sich haben, brechen wir nach einem Whisky und einem kleinen Plausch recht früh auf, um ins Bett zu gehen.
"Gute Nacht", meint Nikita zu Juri.
Sie wird bei Juris Anspielung leicht rot und drückt verschwörerisch meine Hand, an der ich sie beim Hochgehen zu den Zimmern festhält. Ihre Handfläche ist leicht verschwitzt. Nikita braucht meine Hand nicht, um leichter zu gehen, sie sucht meine Nähe. Nur sie garantiert ihr, dass sie nicht zurück muss. Die Situation ist absurd.
Ich ziehe Nikita in mein Schlafzimmer und schließe hinter uns die Tür. Mein Vorschlag, auf dem Sofa im Wohnzimmer zu schlafen ist bei beiden auf Unverständnis gestoßen. Dass Juri mich dazu überreden will, sie zu vögeln, wundert mich nicht. Er ist ein Mann und als Russe trotz aller westlichen Ausrichtung, immer noch ein Macho. Doch auch Nikita drängt darauf, bei mir schlafen zu dürfen. Sie schmiegt sich die ganze Zeit eng an mich und weicht mir keine Sekunde von der Seite.
Wir betreten das Zimmer. Kaum habe ich die Tür hinter uns geschlossen, weise ich sie an, sich auf das Bett zu setzen und nehme neben ihr Platz.
"Soll ich unten auf dem Sofa schlafen?", frage ich erneut.
Ich beobachte ihre Reaktion. Sie ist verwundert und ihre Unsicherheit ist sofort wieder da. Ich kann nicht anders und nehme sie in den Arm. Ich schaue ihr direkt in ihre wunderschönen ...
... Augen. Nikita ist eindeutig verwirrt.
"In einem Moment umarmst du mich, im anderen stößt du mich von dir. Ich kenne mich nicht aus", jammert sie.
Ich drücke sie sanft auf den Bettrand. Als sie sitzt gehe ich vor ich in die Hocke und nehme sie links und rechts bei den Schultern. Wir schauen uns direkt an. Ich blicke in zwei neugierig beobachtende Augen, die meinem Blick standhalten.
"Nikita, du bist eine unglaublich schöne Frau. Daran besteht absolut kein Zweifel. Mein Problem ist, dass du mir gehören sollst. Das Problem ist nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mit dir zusammen zu sein. Es ist nur, du sollst über dich selbst bestimmen können und nicht einfach verkauft und verschenkt werden", beginne ich.
"Aber ich will ja dir gehören. Wo siehst du ein Problem", beteuert sie.
"Du willst mit mir zusammen sein oder du willst mir gehören?", frage ich.
"Wo ist da der Unterschied?", will sie wissen. Erneut schaut sie mich verständnislos an.
"Da ist ein großer Unterschied."
"Mach es doch nicht so kompliziert. Bitte! Ich tue alles was du willst", versichert sie. "Das machen bei uns alle und, wenn es alle machen, muss es doch richtig sein."
Ich ziehe sie näher zu mir her. Ich nehme ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und hebe das beschämt nach unten gesenkte Gesicht etwas an. Nun muss sie mir erneut direkt in die Augen schauen. Sie tut es und ihr Blick ist flehend. Verdammt, wie komme ich da raus? Sie kennt es nicht anders und ist ...