1. Thao II - Teil 16


    Datum: 07.07.2022, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... von Frau aus ihr, die sie selbst nicht mochte. Spießig, oberflächlich, Bumsstück, Schlampe, Schnalle... sie grinste und zog wieder die Schuhe aus, und lief barfuß weiter. Wenigstens ein wenig wollte sie diesen Eindruck mindern.
    
    Sie lief durch den alten Elbpark zurück in Richtung Hafen, wo sie ihr Auto in einem Parkhaus abgestellt hatte, vorbei an einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die auf den Treppenstufen am Fuße des Bismarkdenkmals hockten und sich gegenseitig mit Bierflaschen zuprosteten. Sie kannte ein paar vom Gesicht her, aber dann stach eines für sie aus der Menge sofort heraus. Dimitri.
    
    Lebte er wieder auf der Straße? Hatte er vor Tom nicht noch getönt, dass er sich um Charlette und ihr Kleines kümmern wollte? Kurz entschlossen hielt sie auf die verwahrlosten Jugendlichen zu, die in diesem Moment auf sie aufmerksam wurden, ihr laut zu pfiffen und sie mit Wörtern wie Chica und Bella titulierten. Erst als sie begriffen, dass diese Frau zu ihnen wollte, hielten sie verwundert inne. Dimitri hatte sich abwartend verhalten, musterte sie und schien sie erst jetzt erkannt zu haben.
    
    „Was machst du hier?", fragte Thao den Jungen direkt heraus.
    
    „Hey, Jule, lange nicht gesehen und trotzdem wiedererkannt."
    
    Thao ignorierte die gaffenden Gesichter um sich herum. Einzig Dimitri war von Bedeutung für sie.
    
    „Also? Bist wieder vor allem weggelaufen?"
    
    Dimitri grinste nur.
    
    „Nee, bin ich nicht. Aber nur weil ich jetzt arbeite und eine Wohnung habe, heißt das ...
    ... nicht, das ich meine Leute auf der Straße nicht mehr kenn."
    
    „Ey! Fuck, ich kenn die. Du bist doch Jule, richtig?"
    
    Thao warf dem hageren Mann mit dem verfilzten Bart und der Säufernase einen beiläufigen Blick zu. Sie wusste nicht nur seinen Namen. Auch die anderen Gesichter bekamen jetzt Namen und Schicksale für sie.
    
    „Hallo Ernst."
    
    „Ich glaub es ja nicht. Ich dachte du wärst eine von der Straße."
    
    Dimitri blickte zwischen den beiden hin und her. So wie er jetzt dasaß, hatte er nicht mehr viel mit dem Straßenschläfer von einst gemein. Sicher die Zahnlücke prägte ihn noch immer, aber in seinen Jeans und der lilafarbenen Baseballjacke, sah er ganz passabel aus.
    
    „Das dachte jeder, dabei ist sie vom Amt."
    
    Thao deutete einem Jungen an, dass sie sich zu Dimitri setzen wollte, und tatsächlich wurde ihr Platz gemacht.
    
    „Du bleibst wirklich bei Charlette, oder?"
    
    Dimitri zeigte ihr sein prägnantes, zahnloses Grinsen.
    
    „Hab ich doch gesagt, oder? Im Gegensatz zu jemand anderen, mache ich niemanden was vor."
    
    Thao ignorierte seinen Angriff.
    
    „Und du gehst nicht zurück auf die Straße?"
    
    „Nur um meine Leute zu treffen."
    
    Thao war das nicht Recht, zu groß war ihr die Gefahr, dass er durch den Einfluss der anderen wieder auf die Straße gesogen wurde.
    
    „Das Bier steht noch, Spießertusse."
    
    Demonstrativ hielt er ihr eine Flasche Pils hin. Thao blickte in die schmutzigen Gesichter um sich herum, griff danach und ließ sich ein Feuerzeug geben, um den Verschluss ...