1. Süchtig 02


    Datum: 09.07.2022, Kategorien: BDSM Autor: byHannsonX

    ... Sessel berührte. Als einzig erträgliche Möglichkeit erschien mir schließlich, den Po ganz vorne an der Kante zu positionieren.
    
    Und schon hackte mir der Schmerz wie eine riesige Klinge quer über das Gesäß!
    
    Es fühlte sich an, wie wenn das Gewebe platzen und gleichzeitig dutzende Rasiermesser in die Wunde schneiden würden!
    
    Ich musste meine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht aufzuschreien und wieder hochzufahren. Dafür schossen mir abermals die Tränen in die Augen. Ich konnte es einfach nicht verhindern! Alleine die Tatsache, vor den Augen der anderen Zuhörer und unter Begutachtung von Professor Riedl, zu heulen wie ein kleines Kind, stellte eine kaum noch zu überbietende Form der Demütigung dar.
    
    Ich hockte jetzt mit dem vollen Gewicht auf meinem Hintern und versank in einer Welt aus Qualen. Irgendwie schnappte ich nach Luft und verzerrte das Gesicht zu einer von Schmerz gezeichneten Fratze.
    
    „Yvonne? Alles in Ordnung?"
    
    Professor Riedl zog eine Augenbraue hoch.
    
    „Ich habe mir einen Muskel im Rücken gezerrt!" japste ich, kaum imstande die nötige Atemluft für diese Worte aufzubringen. „Es geht schon!"
    
    „Soso! Der Rücken!"
    
    Ihr Schmunzeln erschien mir völlig unpassend, als würde sie mich verspotten wollen!
    
    „Franzbranntwein hilft da vielleicht!" bemerkte sie leise und ich konnte nicht anders als mit glühendem Gesicht zu meinen Füßen zu starren.
    
    Ihre Fächerkombination stellt eine der gefürchtetsten Hürden des gesamten Studiums dar. Frau ...
    ... Riedl ist keine, die mit sich spaßen lässt und dem Vernehmen nach haben schon unzählige Studenten ihretwegen die Richtung gewechselt oder sogar ganz aufgegeben.
    
    Und wie so oft tarnt sich der Teufel gerne mit gefährlicher Harmlosigkeit!
    
    Sie wird an die Fünfzig sein, eine groß gewachsene Frau mit langen, bereits leicht ergrauten Haaren. Meist ziemlich konservativ gekleidet erweckt sie eher den Eindruck eines biederen Hausmütterchens, als den einer der führenden Wissenschaftlerinnen im Bereich der Literaturgeschichte. Ich bin überzeugt davon, dass Professor Riedl eine wirklich attraktive, junge Frau gewesen ist, denn ihr lebendiges Gesicht strahlt eine -- dem Alter entsprechende -- Schönheit aus, die sie von vielen der oft verlebten, faltigen Geschlechtsgenossinnen ihrer Generation unterscheidet.
    
    „Geht es jetzt, Yvonne?" fragte sie sichtlich genervt, als ich leise schluchzte und man es trotzdem überall hören konnte.
    
    Ich presste die Lippen zusammen, nickte deutlich und Tränen tropften auf dem Tisch vor mir.
    
    Ich habe mich noch niemals in der Öffentlichkeit so schlecht gefühlt!
    
    „Welche produktionsbedingt orientierte Interpretation kennen wir also bei Friedrich Nietzsche..." fährt sie fort, doch ich höre gar nicht richtig zu.
    
    Ich hatte mich dem Schicksal ergeben, die Folter der kommenden fünfzig Minuten so gefasst als möglich zu ertragen. Und dann wollte ich nur noch zurück in das Studentenheim, wo meine Mitbewohnerin zum Glück für zwei Monate auf Sprachkurs nach ...
«1...345...17»