Interview mit Fetischisten - Sexgeschichten

Interview mit Fetischisten

... allem meine eigene Dummheit. Mag schon sein dass dies genau sein Ding gewesen, dass es für Werner die Erfüllung seiner Träume war. Aber hätte man nicht vorher oder währenddessen darüber reden können oder mir zumindest einen Ausweg lassen? Ich meine ich bin ja schon sehr aufgeschlossen, Normalerweise, aber so hat Werner bei mir erstmal verschissen. Ich fuhr sehr nachdenklich nach Hause, tapste auch dort Barfuss durch das Treppenhaus in meine Wohnung hinauf.

Gut dass es Dusche gibt! Mit heissem Wasser kann man nicht nur Spuren abwaschen, sondern auch imaginär Erinnerungen etwas abstreifen. Danach war die Situation garnicht mehr so dramatisch und ich konnte schon wieder herzhaft darüber lachen. Eigentlich ist Werner eine arme Sau. Wenn er es nur ein klein wenig anders angestellt hätte, mit Vertrauen und Charme... Aber so hat er sich jegliche Chancen für die Zukunft verbaut. Zumindest habe ich viel daraus gelernt.

Keine Ahnung was mich geritten hatte, aber nach dem ersten zweischneidigen, nur in Nuancen angenehmen Erlebnis mit Werner wurde ich noch Neugieriger. Ich begann bei Breastfeeder72 mit vagen Andeutungen vorsichtig auszuloten ob er mal an einem realen Treffen für ein Gespräch interessiert wäre. Bei 95% der anderen Chatter wird das schon nach 30 Zeilen vehement eingefordert. Aber was soll ich mich real mit wem treffen, der schon im Chat keine 10 Minuten vernünftiges Gespräch zusammen bringt?

Bei Breastfeeder72 war das anders. Er gab über Monate hinweg kaum ...

... private Informationen preis, weder Wohnort noch Beruf, fiel jedoch durch seine gewählte Ausrucksweise auf. Er konnte etwas sehr genau beschreiben, auch sonderbare Dinge, ohne dabei ordinär oder aufdringlich zu wirken. Er deutete oft etwas geschickt an und überliess es dann seinem Chatpartner den Satz oder jenes Detail im Kopf zuende zu denken. Das wirkt auf seine ganz eigene Weise. Bei ihm würde ich irgendwie ein Hochschulstudium vermuten oder eine Tätigkeit bei der er sehr viel mit gebildeten Menschen zu tun hat. Ganz sicher war er in seiner Ehe aber ziemlich unglücklich.

Er wich jeder Andeutung eines Treffens geschickt in seiner eloquenten Art aus. Man merkte zwar dass er durchaus Interesse hätte, aber keinesfalls seine wahre Identität lüften konnte. Sein Profilfoto war auch nur ein Avatar, genau wie bei Werner und Stiefelfan. Ich verstehe schon dass man im Alltag nicht mit bestimmten Interessen in Verbindung gebracht werden möchte.

Bei mir ist das Einfacher: Mein Profil ist total Neutral gestaltet, meine hinterlegten Interessen fast Langweilig, ich lebe im Alltag eher zurückgezogen und ich treibe mich nicht offen auf den Schmuddelseiten im Chat umher. Wenn dann schrieb ich von mir aus Chatpartner an, deren langjährige Profile irgendwie, na ja seriöser wirkten. Soweit man von Seriös in diesen Zusammenhängen sprechen kann.

Nachdem ich wegen einem Interview immer wieder unauffällig abgebogen wurde versuchte ich es eben anders. Ich erzählte scheinbar beiläufig, aber sehr ...