1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 04


    Datum: 27.08.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... wollen. Wurde sie zu so etwas wie ein Glücksbringer für sie?
    
    Maximilian lächelte und amüsierte sich über Wandas hilflosen Gesichtsausdruck. Doch ihre angespannten Gesichtszüge schienen durch diese Geste der Dankbarkeit für einen Moment zu entspannen, härteten jedoch kurz darauf wieder aus.
    
    „Schaffen wir sie runter. Irgendwie wird es schon gehen."
    
    Wanda war einverstanden und folgte Max in den Notschacht hinein, wo die Leiter auf sie wartete, die nach unten in den Stollen führte.
    
    Es war ein mühseliges Unterfangen und forderte den beiden einiges an Geduld ab. Wie in Zeitlupe und voller Angst, suchten die Flüchtlinge ihren Weg nach unten. Jedes Mal ging Maximilian voraus, leitete ihre Tritte und Griffe an so gut es ging und war am Ende seiner Kräfte, als sie vier Stunden später schließlich alle im Stollen angekommen waren. Wanda hätte ihm gerne geholfen, aber ihr Gewicht belastete die Notleiter aufs Äußerste und so sollte sie so selten es nur irgend ging, diesen Weg nehmen.
    
    Die verwahrlosten und unbeholfenen Wesen schienen Wanda und Maximilian bedingungslos zu vertrauen. Seltsame Laute ausstoßend folgten sie ihnen durch den Stollen hindurch, blickten ängstlich in die sie umgebende Dunkelheit hinein und nahmen sich gegenseitig bei der Hand. Sie schienen sehr sozial miteinander umzugehen, streichelten sich, nahmen einander in den Arm und wechselten sich dabei ab den Kindern Mut zu machen und sie zu beruhigen.
    
    „Seid vorsichtig, fallt nicht hin!" Mahnte Maximilian ...
    ... und stützte eine nackte ausgemergelte Frau mit großen Hängebrüsten und einem linken, stark verkürzten Arm.
    
    „Wanda! Kannst du sie bitte nach unten bringen? Aber langsam. Sie bekommen es schnell mit der Angst."
    
    Wie sehr sich Maximilian irrte. Es war ein Heidenspaß für ihre Schützlinge zusammen mit der Riesin nach unten zu sausen. Die hangelte sich von Griff zu Griff, ließ sich ein Stück fallen und sorgte für immer größer Aufregung, je sicherer sich der Passagier bei ihr zu fühlen begann. Nur bei den Kindern blieb sie vorsichtig, sie schienen ihr zu apathisch, als das sie ihnen diesen Stress zumuten wollte.
    
    Als Letztes war Maximilian selbst an der Reihe und Wanda ging auch mit ihm sehr besonnen und behutsam um. Sie übersah dabei seinen kritischen Blick, mit der er sie zu hinterfragen suchte und setzte ihn schließlich unten am Boden des Schachts ab, wo sie beide von den Flüchtlingen umringt wurden.
    
    „Wir müssen sie erst einmal grundlegend versorgen. Ich schaue mal was ich noch an Kleidung für sie habe und du kannst ihnen bitte alles zeigen. Vielleicht möchten sie auch erst einmal duschen und sich erleichtern?
    
    Wanda war einverstanden und führte ihre Schützlinge durch den dunklen Gang hindurch in den wissenschaftlichen Trakt und von dort aus durch den Mauerbruch weiter in die Räume des Geheimdienstes. Ehrfürchtig schauten sich die Gejagten um und folgten in einer Doppelreihe Wanda, die wie ihre Kindergärtnerin vorausging.
    
    „Spricht von euch jemand mit mir?" Fragte ...
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