1. Verantwortung


    Datum: 02.09.2022, Kategorien: Romantisch Autor: badefreund

    ... Tränen. Nach diesem Geständnis konnte ich dem Mann, dem Großvater meines Kindes, nicht böse sein. Ich stand auf, ging um den Tisch herum, nahm seine Hand und voller tränennasser Augen sah er mich an, als ich ihn hochzog und umarmte. Vorsichtig umarmte er mich zurück und ich spürte seine Tränen, die auf meine nackte Schulter tropften und langsam zwischen meinen Brüsten des trägerlosen Kleides verschwanden.
    
    Die anderen Gäste im Restaurant schauten verstohlen rüber und auch manches getuschelte Wort, welches nicht gerade als schön zu bezeichnen war, erreichte unser Ohr. Andreas wollte aufspringen mit seinen verheulten Augen, aber ich legte beruhigend die Hand auf die Seine und er blieb sitzen.
    
    Es wurde ein schöner Abend und ich hatte das Gefühl, er mag mich. Jetzt kommt dann nur noch die Fahrt wieder zurück ins Hotel. Ich hatte es nicht übers Herz gebracht, ihm zu sagen, dass ich Marc verlassen werde. Das würde er früh genug erfahren und ich glaube, das würde sein Vater ihm so direkt nicht verzeihen.
    
    Also fuhr ich zurück ins Hotel und sah Marc im Wohnzimmer sitzen. Er sah mich traurig an. "Hallo Katrin. Da bist du wieder." Sagte er traurig und leise. "Wie war es? Hast du vom anderen Mann das bekommen, was ich dir nicht gegeben hab? Ich hab dich doch so lieb." Ich sah ihn nur an, ging ins Schlafzimmer, nahm meine Koffer und fing sie an zu packen. Dabei liefen mir die Tränen und ich weinte leise in mich hinein. Ich dachte dabei an mein Kind, wie würde es jetzt ...
    ... weitergehen? Marc stand in der Tür und sah mir weinend beim Packen zu. Warum sagt er nichts? Warum erklärt er mir nicht, warum er ein Verhältnis hat?
    
    Leise kam von im die Frage: "Willst du mich verlassen? Warum? Ich dachte, wir lieben uns?"
    
    "Wir uns lieben? Ich liebe dich, ja, aber du liebst mich nicht. Kaum wohnen wir zusammen und schon betrügst du mich. Das will ich nicht, und zu wissen, dass ich nur die zweite Wahl bin, tut mir zu weh. Ich will deine Nummer eins sein und das bin ich nicht. Und damit es mir nicht so weh tut und du es nicht heimlich machen musst, gehe ich."
    
    Ich weinte, aber er blieb weinend und sprachlos im Türrahmen stehen. Also nahm ich meinen Koffer und ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer um dort noch ein paar Kleinigkeiten einzupacken. Da hörte ich ihn leise sagen:
    
    "Ich habe kein Verhältnis. Ich liebe nur dich und bin dir immer treu geblieben."
    
    Da drehte ich mich um und schrie ihn an.
    
    "Und wer ist dann diese superschöne Frau? Heh, ich hab euch gesehen, wie ihr im Restaurant "Bei Giovanni" saßt und sie dir deine Hand kraulte, du sie so glücklich ansahst? Wer ist sie Marc, wer ist die Frau mit der du dich letzten Freitag da getroffen hast? Erzähl mir doch keinen Scheiß."
    
    "Aber Schatz, das ist doch an anders. Da ist nichts zwischen Carola und mir."
    
    "Ach Carola heißt das Miststück, dann kannst du ja jetzt glücklich mit ihr werden. Dein schwangeres Hindernis steht dir nicht mehr im Weg."
    
    Da wollte ich gehen, als er plötzlich von hinten rief: "So ...