Mit dem Rolli ins Glück
Datum: 08.09.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... beobachtest du mich schon?" "Ne Viertelstunde ungefähr." "Macht eine anständige Frau denn sowas?" necke ich sie. "Wenn sie ungezogen ist, dann ja." wirft sie mir den Ball zurück. "Also eine böse Fee." Kaum hatte ich das gesagt, trifft mich ein leichter Fausthieb auf meinem Oberarm.
"Komm mit rein, es gibt Kaffee und Kanelbullar. "Es gibt was?" frage ich mit kraus gezogener Stirn.
"Kanelbullar... schwedische Zimtschnecken." erklärt sie mir.
"Wenn ihr hier so weiter macht, werde ich bald einen verstärkten Rollstuhl brauchen. Bei dem leckeren Essen werde ich bald 20 Kg zugenommen haben. Die Zimtschnecken sind der Hammer."
"Finn, möchtest du mit mir auf dem See rudern?" "Das ist eine gute Idee." nur kurze Zeit später hinterlassen die Ruderblätter kleine Strudel im Wasser. Ich lasse es mir nicht nehmen selbst zu rudern. Svea sitzt mir gegenüber und sieht mir dabei zu.
"Finn, mein lieber Finn. Ich bin glücklich wie lange nicht mehr, du ahnst nicht wie sehr. Und du bist schuld daran. Ich weiß nicht, wie ich dir dafür danken soll. Du bist immer so...so... so lieb zu mir. Warum tust du das? Wenn du damit nicht aufhörst, dann bist auch du daran schuld, dass ich auf dem besten Wege bin, mich in dich zu verlieben."
Zum Schluss wird ihre Stimme immer leiser, aber ich habe jedes Wort verstanden. Längst habe ich aufgehört, die Ruderblätter ins Wasser zu tauchen.
Wir treiben einfach so dahin. Mir fehlen gerade die Worte. Jetzt nur nichts Falsches sagen, schießt es mir ...
... durch den Kopf. Wie durch Nebel höre ich, wie Tropfen von den Rudern auf der Wasseroberfläche auftreffen und kleine Kreise erschaffen. Zwei- oder Drei Minuten herrscht Stille. Meine Gedanken fahren Achterbahn in meinem Kopf. Mein Hirn muss ihr Geständnis erst verarbeiten. Bis sie mich aus meinen Gefühlschaos reißt: "Finn... sag doch bitte was. Schrei mich an, oder nenne mich eine dumme Gans. Sag mir, dass du meine Gefühle für dich nicht teilst. Aber lass mich hier nicht so sitzen." In ihren Augen schimmert es feucht.
"Svea, das Einfachste vorab: Du musst mir für gar nichts danken. Es freut mich zuzusehen, wie glücklich du hier bist. Wie du regelrecht aufblühst, fröhlich bist, dein so zauberhaftes Lachen wiedergefunden hast. Und dann... du hast es geschafft, und ich weiß noch nicht wie, dass ich mich wieder zeige, wie ich vor meinem Unfall war. Dafür bin ich dir zu viel mehr Dank verpflichtet, wie du mir gegenüber. Ich vermisse deine Nähe, wenn du nicht bei mir bist. Ich liebe deinen Geruch, deinen Geschmack, wenn du mich küsst. Ich kriege eine Gänsehaut, wenn mich deine Hände berühren. Es kribbelt in meinem Bauch, wenn du neben mir liegst. Und du bist so wunderschön. Ich habe auch Gefühle für dich. Und ja, ich mag dich auch sehr."
Jetzt ist sie es, die das Gesagte erstmal verdauen muss. Eine einzige Träne rinnt ihre Wange herunter, und hinterlässt eine feuchte Spur. Dann steht sie vorsichtig auf, kommt wackelig zu mir und legt mir ihre Arme um meinen Hals, während sie ...