1. Mit dem Rolli ins Glück


    Datum: 08.09.2022, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... der Terrasse steht und gemütlich in kleinen Grüppchen plaudert. Ich kann nicht länger warten. Von allen unbemerkt drücke ich mich aus meinem Rolli und stehe mit wackeligen Beinen auf meinen eigenen Füßen. Vorsichtig, mit schleifenden Füßen, mache ich paar Schritte auf Svea zu, die mich in diesem Augenblick aus den Augenwinkeln wahrnimmt. Mit einem spitzen Aufschrei stürmt sie auch mich zu und sieht mich, wie unter Schock, mit aufgerissenen Augen an, und bleibt ungläubig und regungslos vor mir stehen. Sofort ist absolute Stille auf der Terrasse. Alle Augen sind ungläubig auf mich gerichtet. Lia erfasst als Erste die Situation, kommt auch schnell auf mich zu, und umfasst meinen Arm um mich zu stützen. Dankend nehme ich ihre Hilfe an. Meine Beine sind noch nicht stark genug, um lange stehen zu können.
    
    Svea fällt auf die Knie. Sie hält ihre Hände vor ihr Gesicht, um ihre Tränen zu verbergen. Aber sie ist so überwältigt, dass sie ihr lautes Schluchzen nicht unterdrücken kann. Sie sieht von unten mit roten Augen an: "... seit wann kannst du... warum hast du nichts gesagt?" fragt sie mit bösem Unterton. Anstatt auf ihre Frage einzugehen, nehme ich ein kleines Schächtelchen aus meiner Jackentasche. Svea steht mit weichen Knien auf, sie schluchzt und zittert. Sie ahnt, was jetzt kommt...
    
    "Svea, mein Engelchen, du bist unerwartet in mein Leben getreten. Zu einer Zeit, als ich selbst schon aufgeben wollte. Du hast mich mit deiner natürlichen Art, deiner Euphorie und deinem ...
    ... unermüdlichen Willen aus meiner Lethargie gerissen. Warst für mich da, als es mir schlecht ging. Warst mein Licht, als ich selbst nur noch Schatten gesehen habe. Bist nie von meiner Seite gewichen als ich keinen Mut mehr hatte. Hast mich angetrieben. So, wie es eigentlich meine Partnerin, und nicht meine Pflegerin, hätte tun sollen. Und genauso sehe ich dich, als meine Partnerin, die ich nie wieder hergeben werde, wenn du es auch willst.
    
    Ihr werdet verzeihen, wenn ich jetzt nicht auf die Knie gehen kann. Hier vor deiner Familie, deinen Eltern, Geschwistern und Schwägerinnen frage ich dich Svea Elisabeth Andersson: Willst du meine Frau werden?"
    
    Keiner wagt ein Wort zu sagen. Überwältigt laufen ihrer Mutter die Tränen, genau wie ihren beiden Schwägerinnen. Alle warten auf eine Reaktion von dir. Aber das Einzige was durch die Stille dringt, ich dein haltloses weinen und schluchzen. Die ganze Zeit hast du mir mit deinen verweinten Augen in meine gesehen. Einen kurzen Augenblick nur senkt sich dein Blick auf die Holzdielen der Terrasse, bis du auch noch die letzten Schritte auf mich zu kommst und mir um den Hals fällst. Fest klammerst du dich an mich und weinst ein lautes: "Ja ich will mein Schatz" in die allgemeine Stille.
    
    Lauter Beifall umgibt uns, bis einer nach dem anderen zum Schulterklopfen, Händeschütteln oder zum Umarmen zu uns kommt.
    
    Mittlerweile sitze ich wieder in meinem Rolli, und du auf meinem Schoß mit deinen Armen um mich geschlungen. Lia holt Sekt und ...
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