Mit dem Rolli ins Glück
Datum: 08.09.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... blauen Heftchen, die uns von der Hebamme zugereicht werden. "Beide wunderschön und kerngesund." strahlte sie uns an. Ich umarme sie und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. "Vielen Dank." bringe ich gerade noch raus.
Eine Schwester bringt uns die kleinen Würmchen nach der ersten Untersuchung, und legt sie Svea auf die Brust in die warme Wanne.
Die Füßchen der Kleinen sind ganz blau von der Stempelfarbe, mit der sie einen Fußabdruck in den blauen Heftchen hinterlassen mussten. Um ihren Handgelenken sind kleine Armbändchen. Silja hat ein rosafarbenes mit ihrem Namen drauf, und Rune ein hellblaues, auf dem sein Name auf weißen Steinchen zu lesen ist.
Ich lege mich auf eine Liege, die im Bad bereitsteht. Svea möchte aus dem blutigen Wasser raus. Unsere beiden Wonneproppen legt man mir solange vorsichtig auf die Brust, bis sich Svea in frischem Wasser etwas entspannen, aber sich vor allem waschen kann. Stolz wie ein Spanier, aber übervorsichtig behüte ich die kleinen Körper. Immer darauf bedacht, nichts zu zerbrechen oder ihnen sonst irgendwie weh zu tun.
Eine Weile später liegt Svea schlafend im Wochenbett. Ihr Körper fordert Ruhe ein. Ich habe vollstes Verständnis und verabschiede mich leise mit einem Kuss auf ihre Stirn.
Auf dem Weg nach Hause habe ich immer noch die Bilder der Geburt vor meinen Augen. Diese unfassbaren Momente, in denen meine Kinder den schützenden Leib ihrer Mutter verlassen.
Ich nehme die rote Ampel wahr. Halte vorschriftsmäßig an, sehe ...
... nach rechts und links. Meine Augen haben gecheckt, dass die Kreuzung frei ist, während mein Gehirn die rote Ampel vollständig ausgeblendet hat. Also fahre ich los und biege nach links ab. "Verdammt, da war doch gerade rot." realisiere ich kurze Zeit später meine Rotlichtsünde.
Viele Telefonate stehen an. Jeder will natürlich ausführlich wissen: Wie groß, wie schwer, wie geht es Mama, ist alles gesund, wie geht es dir... bereitwillig gebe ich erschöpfend Auskunft.
Lia weint dicke Freudentränen am Telefon und verspricht, schnellstens zu uns zu kommen und die Enkel zu sehen. (Zwei Tage später stehen Lia und Lars tatsächlich bei mir in der Tür).
Nachdem ich meine Telefonate beendet habe, und innerlich deutlich ruhiger bin, fahre ich in den nächsten Blumenladen und kaufe der Verkäuferin die ganze Vase mit roten Rosen ab, um dann mit einem Arm voller duftender Blumen am Bett meiner Frau aufzutauchen.
Schon Tage vorher hatte ich einen Ring mit einem kleinen Diamanten gekauft, den ich ihr zur Geburt unserer Kinder schenken wollte. Aufgeklappt steht das Schächtelchen auf ihrem Nachttisch, unter einem Schirm rot leuchtender Blumenköpfe. Geduldige sitze ich am Bett, und sehe meinem Schatz beim Schlafen zu. "Erhole dich meine Schöne, du hast es dir mehr als verdient." flüstere ich zärtlich.
Eine Stunde später werden die Kids ins Krankenzimmer geschoben. "Zeit für die erste Mutterbrust." meint die Schwester. Vorsichtig wecke ich Svea, indem ich mit den Fingerspitzen über ihre ...