1. Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer


    Datum: 25.09.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... einmal.
    
    Er lehnte sich zurück und rollte die Schultern. "Mir wird es guttun, ab und zu herauszukommen."
    
    In so einem Moment hätte ich ihn am liebsten angesprungen, seine Robe heruntergerissen und seine Männlichkeit tief in mich aufgenommen.
    
    Doch seine Gedanken waren beiihr. So kam ich nicht weiter.
    
    *
    
    An diesem Abend warf ich die Runen und fasste einen Plan. Schon vor Sonnenaufgang am nächsten Morgen schwang ich mich in den Sattel und ritt Richtung Camelot.
    
    Am Nachmittag erreichte ich nach kurzem Zwischenstopp mein Ziel; eine Stelle auf dem Weg, wo — wenn das Orakel nicht log —Morgana in Kürze vorbeikommen musste.
    
    Ich hieb meinem Pferd die Peitsche über den Hintern, worauf es aufwiehernd von dannen galoppierte.
    
    Dann legte ich mich ein kleines Stück vom Weg entfernt auf das Gras und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    
    "Seht nur, die Krähen!", hörte ich irgendwann eine Männerstimme. "Dort muss eine Leiche liegen."
    
    "Dummkopf", antwortete ein anderer. "Die Krähen kreisen. Bei einer Leiche würden sie darauf herumhüpfen und fressen."
    
    Ein kluger Mann.
    
    "Seht nach", befahl eine herrische Frauenstimme. "Aber fasst nichts an."
    
    Schwere Schritte; Schwerthiebe, die Äste abschlugen.
    
    "Hier", brüllte Nummer eins. "Eine Frau."
    
    "Finger weg", brüllte Nummer zwei.
    
    "Aber die ist doch schon fast tot."
    
    Andere Schritte kamen näher. "Lasst mich vorbei", sagte die Frau.
    
    Dann fühlte ich, wie sie sich neben mich kniete und ihre Hand nach meinem ...
    ... Puls ausstreckte.
    
    Meine Hände fuhren hoch und legten sich um ihren Hals. Meine angespitzten Fingernägel gruben sich in ihre Adern. Mein Blut vermischte sich mit ihrem Blut.
    
    Im nächsten Moment war ich es, die neben dem Körper einer alten Frau kniete, deren Hände mich würgten. Ich schrie auf, griff nach meinem Messer uns stieß es ihr ins Herz.
    
    "Herrin", brüllte Nummer eins. "Seid Ihr wohlauf?"
    
    "Kein Problem, Lucius", sagte ich und ließ die Wunden von ihren Fingernägeln verschwinden. Dann stand ich auf.
    
    "Lucius", befahl ich. "Nimm dir einen Mann und bringt diese Leiche ins nächste Dorf."
    
    "Ja, Herrin."
    
    Ich wandte mich um. "Patroclus!"
    
    "Ja, Herrin?"
    
    "Wir machen einen kleinen Umweg. Ich muss noch etwas erledigen."
    
    "Ja, Herrin."
    
    Ein paar hundert Schritte weiter bogen wir in einen Feldweg ein. Nach fünfzig Schritten ließ ich die Truppe anhalten, stieg von meinem Ross und winkte nur Patroclus, mich zu begleiten.
    
    Kurz darauf erreichten wir eine Scheune. "Halte hier Wache", sagte ich. "Es dauert nicht lang."
    
    Er blickte mich seltsam an, sagte aber kein Wort.
    
    Ich betrat die Scheune, wandte mich nach rechts und schob etwas Heu zur Seite. Mein bisheriger Körper lag dort, beseelt von der alten Frau. Ich hatte den Körper gelähmt, sah aber doch die Wut in den Augen blitzen.
    
    "Es tut mir leid", sagte ich. "Aber niemand darf diesen Körper finden. Lebewohl."
    
    Dann schob ich das Heu wieder über den Körper, wandte mich um und schritt hinaus. Ich schnipste ...
«12...171819...31»