Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer
Datum: 25.09.2022,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... der Göttin verehrte. Sie war eine starke Frau, eine Kriegerin, stand aber auch für schwarze Magie. Sie erschien in vielen verschiedenen Gestalten und lieh sich dafür die Körper sterblicher Menschen oder Tiere aus.
"Einen speziellen", fuhr Melanie fort, "bei dem der Magier die Krallen in den Hals seines Opfers schlägt, um seine Seele zu tauschen?"
Ich zuckte leicht zusammen. "Woher", keuchte ich, "kennst du das?"
"Kennst du auch jemanden, der das mit dir tun würde?"
Allerschwärzeste Magie? Ich schüttelte den Kopf.
"Jemand, der dir einen bestimmten Mann nicht gönnt?"
"Garwen", keuchte ich. "Sag mir sofort, was ihr wisst."
"Hast du Zeit", fragte Melanie lächelnd. "Das ist eine wirklich lange Geschichte."
*
"Wieso bin ich in euren Überlieferungen eigentlich die Böse?"
Melanie, Patrizia und ich saßen auf Holzstühlen um einen Tisch herum. Über uns am Zeltpfahl hing eine Öllampe, die genug Licht erzeugte, um sein Essen sehen zu können.
Melanie zuckte die Schultern, was ihre Brüste auf interessante Weise wippen ließ. "Ich habe da so meine Vermutungen. Starke Frau; tut, was sie will; sagt ihrem Bruder und anderen Männern die Meinung." Sie wies mit dem Daumen über die Schulter. "Die Kerle tanzen schön nach deiner Pfeife."
Ich runzelte die Stirn. "Es sind Söldner. Sie tun, was man ihnen sagt."
"In zweitausend Jahren Geschichte haben Männer nur selten akzeptiert, dass Frauen ihnen sagten, wo es langgeht."
"Das ist immer noch kein Grund —" Nun ja, ...
... zusammen mit meiner scheinbar bekannten Verbindung mit der Morrígan konnte das nach außen hin schon gefährlich erscheinen.
Ich zuckte die Schultern. "Was sollen wir machen?"
"Ich bin keine Hexe", sagte Melanie, "Ich weiß nicht, wie man eine bekämpfen kann."
"Das Problem ist", sagte der Junge — das Mädchen — nachdenklich, "dass sie in jedem stecken kann. In der Originalversion hat sie sich eine alte Frau ausgesucht."
"Die Originalversion", meinte Melanie, "kann sie nicht mehr durchziehen. Wir sind um einiges später dran. Ich hoffe, sie liegt stundenlang im Gras und holt sich den Tod."
"Da kannst du nicht drauf hoffen. Sie wird einfach noch einmal die Runen werfen und sehen, dass wir später kommen."
"Wird sie uns beide sehen können?", fragte Patrizia.
Ich zuckte die Schultern. "Wohl eher nicht. Zumindest kann sie nicht erfahren,wer ihr seid."
"Herrin", meldete sich Gwendolyn, "ich habe das Kleid für Herrin Melanie."
Melanie blickte hoch und wandte sich an mich. "So etwas wie Unterwäsche habt ihr nicht?"
"Unter-Wäsche?", fragte ich.
"Höschen, Büstenhalter", spezifizierte das Kind.
"Kleine Hosen? So wie die Gallier sie tragen, aberunter dem Kleid? Wofür soll das gut sein?"
Melanie lächelte. "Ist schon gut. Sag deiner Freundin, dass sie das Kleid an einen Haken hängen soll."
"Willst du nicht —" Ich wies auf ihre Brüste, die von der Decke nur notdürftig bedeckt wurden.
"Hier im Zelt ist mir so schon warm genug. Und wir sind ja unter uns ...